Tag 10

Nach der tollen Preisverleihung in der Generation 14plus steht die Preisverleihung in Generation Kplus ab 15:30 an. Ich habe am Freitag vier Mitglieder der Kinderjury getroffen und die hatten einiges zu erzählen. Ausserdem freue ich mich, am Samstag endlich das Team von Little Big Films in der Urania zu treffen. Die Kids sind seit Mittwoch in Berlin und suchen passende Filme für ihr Festival in Nürnberg aus.

Und hier kommt die Kinderjury im Interview, die Samstag 15:30 ihre Preise vergibt.

4 Kids aus der Kinderjury
Kinderjury-uncut

Gerade habe ich auf die Kids von Little Big Films aus Nürnberg mit ihrem BetreuerInnenteam getroffen. Die haben jede Menge Filme gesehen und suchen für ihr Festival im Filmhauskino passendes aus.

Ein kurzes Interview zum Film Jumbo gab es auch noch, mit Regisseurin Zoé Wittock

Regie Jumbo uncut

Mein erster Film heute: Ochite mi sini, rokljata sharena leider hatte die Regisseurin kein Interesse ein Interview zu geben. Nette Doku, auch wenn sie nur ihrer Tochter ein wenig inszeniert folgt.

Ab ins Kino…

Klasse Preisverleihung bei Generation Kplus, hier die offizielle Berlinalepressemitteilung:

Gläserne Bären und die Preise des Deutschen Kinderhilfswerkes bei Generation Kplus
Gläserne Bären

Jury Generation Kplus


Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus – Jan-Niclas Henningsen, Noa Liebscher, Mariama Lucks, Konstantin Marx, Nick Müller, Emilia Pegler, Franz Jurek Linus Roller, Sylvester Savelberg, Line-Liv Schmahl, Mathilde Teichmann und Clara Helene Vogt – vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den Besten Film: Sweet Thing von Alexandre Rockwell, USA
Eine Geschichte voll von jugendlicher Hoffnung und Zusammenhalt, die im Kontrast zur unbunten und von häuslicher Gewalt geprägten Realität auf atemberaubende Weise mit perfektem Schauspiel begeistert.
Dieser Film zeigt, wie Hoffnung und Mut in Musik liegen. Aber auch auf der technischen Ebene hat uns dieser Film begeistert. Denn er führt uns bewusst in die – für die jüngere Generation unbekannte – alte Welt des Films und schafft so einen genialen Kontrast zwischen schwarzweiß und bunt.
Lobende Erwähnung: H Is for Happiness von John Sheedy, Australien
Ein von Anfang bis Ende motivierender Film, in dem die Protagonistin versucht, die Familie wieder zusammenzubringen. Wir konnten uns gut in die Charaktere hineinversetzen. Das Alphabet führte uns durch einen lustigen und gleichzeitig tiefgründigen Film.
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: El nombre del hijo (The Name of the Son) von Martina Matzkin, Argentinien
Der Kurzfilm erzählt von den Selbstzweifeln eines Jungen mit seiner Identität und einer starken Vater-Sohn-Beziehung. Obwohl wir noch nie in einer solchen Situation waren, konnten wir uns dank des tollen Schauspiels auf emotionaler Ebene hervorragend in die Geschichte hineinversetzen. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie berührend eine einfache Geschichte mit starkem Hintergrund sein kann.
Lobende Erwähnung: El sghayra (Miss) von Amira Géhanne Khalfallah, Algerien / Frankreich
In diesem Film wird gezeigt, wie sich ein verspieltes, junges Mädchen durch ihre Unabhängigkeit und Lebensfreude ihre eigene Welt erschafft. In einer atemberaubenden Landschaft sehen wir, wie die Menschen sich gegenseitig die Augen öffnen. Auch uns hat der Film die Augen geöffnet.
Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation Kplus – Marine Atlan, María Novaro und Erik Schmitt – vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Film, im Wert von 7.500 Euro, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk:
Los Lobos (The Wolves) von Samuel Kishi Leopo, Mexiko
Eine Mutter opfert den Augenblick für die Zukunft. Ihre Kinder sind in eine neue Welt geworfen, mit neuen Regeln auf einem Kassettenrekorder aufgenommen, die den Rahmen dieses Kammerspiels bilden. Zusammen mit den beiden Brüdern versuchen wir einen Weg zu finden, in Fantasie und Realität einen neuen Raum zu schaffen. Wie Kind sein, in einer Welt mit verschlossener Tür? In jedem Moment dieses einzigartigen Films fühlen wir, was die Jungs fühlen. Wir sind mit ihnen dort, zusammengekauert und eingesperrt auf beengtem Raum, in einer dreckigen Unterkunft mit miefendem Teppich. Wir möchten ausbrechen. Wir sind mit ihnen dort, aufgehoben in der Hoffnung, bald wieder eine Kindheit zu haben – bald nach Disneyland zu fahren. Wir freuen uns, diesen Langfilm für seinen sehr speziellen und kreativen Zugang zu dieser Erzählung mit diesem wichtigen Preis auszuzeichnen.
Lobende Erwähnungen:
Mignonnes (Cuties) von Maïmouna Doucouré, Frankreich
&
Mamá, mamá, mamá (Mum, Mum, Mum) von Sol Berruezo Pichon-Rivière, Argentinien
Wir haben dieses Jahr eine eher ungewöhnliche Entscheidung getroffen: Wir haben uns dazu entschieden, eine Lobende Erwähnung für zwei Filme auszusprechen. Weniger aus dem Grund, dass wir uns nicht entscheiden konnten, sondern weil beide Filme auf wunderbare Art und Weise miteinander verbunden sind. Die filmische Sprache könnte nicht unterschiedlicher sein. Der eine Film ist voller Kraft, der andere mit poetischer Ambiguität erzählt. Während der eine unerschrocken rau und direkt daherkommt, erscheint der andere zart und suggestiv. Doch beide Filme beschäftigen sich auf einzigartige und faszinierende Art und Weise mit dem einen Moment, in dem junge Mädchen durch Furcht und das Gefühl von Zugehörigkeit zu sich selbst finden.
Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Kurzfilm, im Wert von 2.500 Euro, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk:
El nombre del hijo (The Name of the Son) von Martina Matzkin, Argentinien
Weil es wichtig ist, dass die Welt sieht, wer du wirklich bist und weil in dieser Momentaufnahme aus dem Leben eines liebenden Vaters und seiner beiden Kinder Verunsicherungen, Schmerz und guter Wille so wunderschön erzählt werden.
Lobende Erwähnung: The Kites von Seyed Payam Hosseini, Iran
Weil dieser Film uns von Grenzen erzählt, ihrer Willkürlichkeit, wie sie Schwindel erzeugen und uns in Schrecken versetzen können. Und weil es sich um ein poetisches Märchen handelt, das uns zeigt, dass Sprache über Wörter hinausreichen und Empathie aus weiter Ferne spürbar werden kann.

So nebenbei kucke ich die Liveübertragung der goldenen und silbernen Bären^^

Goldener Bär für den Besten Film (an die Produzenten)
Sheytan vojud nadarad
(There Is No Evil) von Mohammad Rasoulof
produziert von Mohammad Rasoulof, Kaveh Farnam, Farzad Pak
Silberner Bär Großer Preis der Jury
Never Rarely Sometimes Always
von Eliza Hittman
Silberner Bär für die Beste Regie
Hong Sangsoo
für Domangchin yeoja (The Woman Who Ran)
Silberner Bär für die Beste Darstellerin
Paula Beer
in Undine von Christian Petzold
Silberner Bär für den Besten Darsteller
Elio Germano
in Volevo nascondermi (Hidden Away) von Giorgio Diritti
Silberner Bär für das Beste Drehbuch
D’Innocenzo Brothers
für Favolacce (Bad Tales) von D’Innocenzo Brothers
Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung
Jürgen Jürges
für die Kamera in DAU. Natasha von Ilya Khrzhanovskiy, Jekaterina Oertel
Silberner Bär – 70. Berlinale
Effacer l’historique
(Delete History) von Benoît Delépine, Gustave Kervern