Sonntag 19.2.

Moin Moin zusammen!
Der Sonntag war ein wenig enttäuschend, denn es hat leider nicht geklappt mit dem Platz im Colosseumkino für Iron Sky, obwohls noch Plätze gab – schade.
Es wird noch den einen oder anderen Nachtrag im Blog geben, aber keine großen Veränderungen mehr. Mal einen Clip, ein Bild oder ein wenig Audio aus dem Sender. Überhaupt hat der Blog ein wenig zu viel Zeit beansprucht, mindestens vier Filme weniger für mich auf dem festival, das ist dann schon nicht mehr ok, auch wenns Spaß macht. Nächstes Jahr wirds also ein wenig sparsamer, denke ich;)
Ich freue mich trotzdem über Anmerkungen und Kommentare zum Blog. Auch wenn er nicht mehr tagesaktuell ist – teil ihn gerne in euren Netzwerken.

Bei Interesse an einer Veröffentlichung des Material, einfach an mich wenden.

Gruß und bis zur 63. Berlinale – Chris

Und so nebenbei:Una Noche – Saalgespräch als HD Video

Samstag 18.2.

Gleich gehts zur Preisverleihung bei Generation KPlus.
Ich bin sehr gespannt, wofür sich die Kids entscheiden, nachdem mich gestern ja die Jugendjury mit ihren Entscheidungen verblüfft hat;)
Alle Preise gibts schon mal hier in der Übersicht: PREISE/Awards

Eingangshalle – Warten auf den Einlass im Haus der Kulturen der Welt
Das Publikum im ausverkauften Saal

Generation Director Maryanne Redpath

Kinderjury Generation Kplus


GLÄSERNER BÄR FÜR DEN BESTEN FILM:
Arcadia – von Olivia Silver

LOBENDE ERWÄHNUNG:
Kikoeteru, furi wo sita dake – Just Pretended To Hear – von Kaori Imaizumi

GLÄSERNER BÄR FÜR DEN BESTEN KURZFILM:
Julian – von Matthew Moore

LOBENDE ERWÄHNUNG:
B I N O – von Billie Pleffer

Internationale Jury von Generation Kplus

GROSSER PREIS DES DEUTSCHEN KINDERHILFSWERKS FÜR DEN BESTEN FILM
Kauwboy – von Boudewijn Koole

Zudem gab es für Kauwboy noch einen weitern Preis der JURY FÜR DEN BESTEN ERSTLINGSFILM, dotiert mit 50.000 € , gestiftet von der GWFF
LOBENDE ERWÄHNUNG:
GATTU – von Rajan Khosa
SPEZIALPREIS DES DEUTSCHEN KINDERHILFSWERKS FÜR DEN BESTEN KURZFILM:
B I N O – von Billie Pleffer
LOBENDE ERWÄHNUNG:
L – von Thais Fujinaga
Insgesamt wieder gute Entscheidungen, die beide Jurys getroffen haben und was mich natürlich freut ist, dass ich alle Filme schon gesehen habe;) Naja, fast. Julian hab ich dann das erste mal auf der großen Leinwand nach der Preisverleihung sehen können und wie heißt es so schön – It made my day! Sehr amüsant und am Ende nochmal ein Gag fürs erwachsene Publikum.
Danach ging es noch in eine Panoramavorstellung von Man On Ground

Die Suche nach Wahrheit und auch nach Ursachen für die Morde an Einwanderern und die Ausschreitungen gegen sie in Südafrika im Jahre 2008 mit einem kurzen aktuellen Aublick auf das Jahr 2011. Die Suche eines Mannes nach seinem verschwundenen Bruder führt zu erschreckenden Geständnissen und fast zum Mord. Sounddesign als Stichwort fällt hier wieder, die SChlüßelszene eines Streichholzes, das angezündet wird, das Ausgießen von Benzin zur Brandstiftung, Wass, is das jemand getaucht wird, eindringlich, beunruhigend sind die zugehörigen Bilder, denn das Publikum weiß, was passieren wird. Hier ein Ausschnitt aus dem Filmgespräch mit Regisseur und Hauptdarsteller – Gesprächsführung-Wieland Speck – Director Panorama.
Kinogespräch-Man On Ground

So, jetzt noch ein kleiner Ausflug ins Berliner Radio (Sonntag Abend) und dann hoffentlich mein Abschlußfilm – Iron Sky – Sonntag Nacht…

Freitag 17.2.

Grade komme ich von der Preisverleihung bei 14Plus im Haus der Kulturen der Welt. Kurzfilm- und Spielfilm-Bär sind beides Überraschungen für mich gewesen. Ich schreib sie mal eben aus dem Pressezentrum, bevor ich wieder ins Kino gehe. Dazu gibts natürlich die Jurybegründungen.
Die Mitglieder der Generation 14plus Jury
Klara Kruse Rosset, Gülcan Çil, Solveig Lethen, Jarnail Fang Yu Singh Sekhon, Sami Yacob, Nico Palesch, Lino Steinwärder Jugendjury-14Plus-Generation im Interview. Und hier die Jugendjury im Bild:

Preisverleihung als Clip: Preise-14Plus

Gläserner Bär für den besten Film: Lal Gece
von Reis Çelik, Türkei 2011
Getragen von den brillanten Schauspielern konnten wir in die Gefühlswelt zweier Menschen eintauchen, die gefangen sind, weil ihre Familientraditionen bedeutender sind als der eigene Wille. Ganz besonders beeindruckte uns der Drehort, das Zimmer des Geschehens, dem der Zuschauer – genau wie das betroffene Paar – nicht entkommen kann.
Ich glaube ich hab schon alles weiter unten im Blog dazu geschrieben, keiner der herausragenden, aber einer der starken Filme in Generation 14Plus. Kino für die junge Generation auch nicht unbedingt, meiner Meinung nach. Trotzdem sehenswert. Auch diese Entscheidung hat mich überrascht – jemand hat schon gemeint, bestimmt politisch motiviert, aber da schätze ich die Jury doch anders ein.

Hier nochmal mein Text dazu, falls jemand keine Lust hat, nach unten zu sccrollen:
Lal Gece
Zwangshochzeit die Zweite, in meiner diesjährigen Berlinale. Diesmal jedoch ganz anders als in KUMA und doch ein wenig ähnlich. Die Geschichte ist kammerspielartig angelegt und spielt tatsächlich überwiegend in eine
m Raum. Er kommt aus dem Knast und heiratet. Wir erleben die Hochzeitsnacht mit Ängsten, Spielen, Geschichten und näher kennenlernen. Sie ist so 13 oder 14 und er so gegen Ende 50. Beiden wird nicht die Wahl gelassen, alles ist fremdbestimmt. Ich hätte ja nicht gedacht, dass der Film so gut wird, nachdem ich den Katalogtext gelesen hatte, aber die beiden sind einfach großartig. Vor allem er spielt seine Rolle ausgezeichnet und dafür gabs sogar während der Vorstellung Szenenapplaus. Zurecht meine ich und auch was die Kameraeinstellllungen angeht, kamen wir nicht zu kurz. Kleiner Raum, jede Menge Perspektiven, passend jeweils zu den Dialogen und Szenen, Dazu ein paar Traumsequenzen. Cool.

Lobende Erwähnung: Kronjuvelerna
von Ella Lemhagen, Schweden 2011
Freundschaft, Liebe, Familie, der Kontrast zwischen Arm und Reich, Behinderung und Krankheit sind nur wenige der Themen, die sich in diesem komplexen filmischen Werk zu einem wundervollen, großen Ganzen zusammenfügen. Seine märchenhafte Machart beschönigt nicht die Dramatik der Ereignisse. Die Schauspieler haben uns in ihren Bann gezogen und tief berührt. Eine echte Meisterleistung!
Einer der Filme, die ich leider nicht gesehen habe. Soll großes Hollywoodkino sein – tja, dann kommt er eh ins Kino. Ein Gläserner Bär wie vor einem Jahrzehnt mit „Tsatsiki, Mama und der Polizist“ wars diesmal aber nicht für Ella Lemhagen.

Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: Meathead
von Sam Holst, Neuseeland 2011


Innerhalb weniger Minuten vollzieht sich ein radikaler Umbruch von der Kindheit zum Erwachsensein. In dokumentarischen Bildern wird der traurige Ritus einer Gemeinschaft sichtbar. Der Film erzählt exemplarisch vom Gruppenzwang und vom sozialen Druck, der sich in allen Gesellschaften finden lässt. Für uns hat dieses Werk alles, was einen guten Kurzfilm ausmacht.

Keine großen Dialoge, ein Felischverarbeitender betrieb und der Neuling an seinem ersten tag. Zeit genug für Späße mit ihm. Und zugleich ein kurzer Blick in Die Zukunft, eine nachvollziehbare Geschichte, filmisch gut erzählt, wenn auch nicht mein Favorit.
Lobende Erwähnung: 663114
von Isamu Hirabayashi, Japan 2011
Bilder und Tonebene kommen zusammen, um ein philosophisches und tiefsinniges Werk zu schaffen. Jenseits aller Konventionen ist es dem Regisseur gelungen, seine Nachricht beeindruckend zu vermitteln. Durch eine einfache Metapher erzählt er uns  vom Überleben, auch in katastrophalen Zeiten.
Hat mich auch fasziniert, wie Fukushima und Folgen in einigen Jahrzehnten in wenigen Filmminuten nachvollziehbar und witzig rübergebracht werden. Sehenswert.

 

Donnerstag 16.2.

Gleich ist es drei Uhr morgens, höchste Zeit für den Berlinaleblog…

Heute war ein spannender Tag mit echt guten Kurzfilmen, die es wahrscheinlich nach der Berlinale mal wieder nur auf Festivals zu sehen gibt, mit etwas Glück auch mal im CasablancaKino oder Filmhauskino, wobei letzteres keine regelmäßigen Kurzfilme hat.. eigentlich echt traurig für ein Programmkino. Tja, so isses. Hier regnet es gerade, ist frühlingshaft warm und wie üblich auf dem Dorf fährt mal wieder keine U-Bahn und keine S-Bahn um diese Uhrzeit. Nun ja, Nachtbusse gibts zum Glück hier und da…Puh, was für eine Dorfhauptstadt, dieses Berlin, wenn nicht gerade Wochenende ist. Die letzten drei Spielfilmpremieren waren heute in Generation KPlus und 14Plus zu sehen, Freitag gibts schon Bären in 14Plus!

Hier meine Filme:

Generation Kplus
GATTU – Indien – Rajan Khosa
Pacha – Bolivien / Mexiko – Héctor Ferreiro Sprache: Aymara
Generation 14plus Kurzfilm
Levis hest – Norwegen  – Torfinn Iversen
Kiss – Australien – Alex Murawski
Hiljainen Viikko – Finnland – Jussi Hiltunen
Meathead – Neuseeland – Sam Holst
663114 – Japan – Sprache: fiktional – Isamu Hirabayashi
The Wilding – Australien – Grant Scicluna

Inteview mit dem Regisseur und Hauptdarsteller
Nani – USA – Justin Tipping

Nani-Regisseur Justin Tipping
Generation 14plus
Una Noche – USA/Kuba/Großbritannien – Lucy Mulloy
Jugendjury-14Plus-Generation

die am Freitag Gläserne Bären und sicher auch wieder lobende Erwähnungen vergibt.

Gute Nacht und bis morgen;)

 

 

Mittwoch 15.2.

Hallo zusammen, auch Heute hab ichs wieder in Kurzfilme geschafft und es hat sich definitiv gelohnt;)
Hier die Zusammenfassung meines Berlinalefilmtages…

Startfilm war die Wettbewerb Sondervorführung des neuen Soderberghfilmes Haywire
Ein Thriller mit Action und jeder Menge Kloppereien. Steven Soderbergh  hat seinen Film wieder mit einem kleinen Staraufgebot besetzt, Ewan McGregor, Antonio BanderasMichael Fassbender und Michael Douglas. Dazu eine weibliche actionbetonte Hauptrolle – Gina Carano, die sich als private Agentin über eine spezielle Agentur vermitteln läßt, die als Privat Contractor Aufträge der US-Regierung übernimmt. Einer der Aufträge endet nicht ganz so, wie geplant, denn sie soll beseitigt werden, was aber natürlich nicht gelingt. Interessant ist, dass der Film zwischendurch wie ein Agentendokumentarfilm wirkt, also ohne akustische Extraeffekte bei Schießereien oder Prügelszenen auskommt, auf spezielles Sounddesign zu verzichten scheint und Musik sehr sparsam einsetzt. Das muß nicht schlecht sein für einen Aktionfilm, kann es aber. Die Geschichte selbst ist sicher schon ein paar mal in ähnlicher Art verfilmt worden. Agentin wird bei Aktion aufs Kreuz gelegt, entkommt aber und nimmt Rache, kurz zusammengefaßt die Handlung. Natürlich gibts Wendungen zwischendurch, ein wenig Verrat und Familienkram, eine Priese Sex und eben ausreichend Kloppereien, bei denen bevorzugt sie gewinnt, aber trotzdem gut einstecken muß. Sehr elegant ist die Kameraführung – wenn ich von Dokumentarstil gesprochen habe, dann geht es nicht um Wackelkamerabilder, sondern um ein dicht am Geschehen dran sein, mitten drin sein, wenn sie über Dächer flieht etc. Da macht das Zukucken auch ohne hektische Musik Spaß. Warum Soderbergh seinen aktuellen Film genau so gemacht hat kann ich nicht sagen, aber beim nächsten Hollywoodblockbuster wird der eine oder die andere sich vielleicht fragen, warum da so viele Toneffekte sein müßen und ob die Handlung nicht auch mit weniger Musik ausgekommen wäre. Kein wirklich schlechter Film, Haywire, aber auch nicht herausragend, was die Geschichte angeht. In der Abendvorstellung soll es jede Menge Standing Ovations für Antonio Banderas , Michael Fassbender , Gina Carano und Regisseur Steven Soderbergh gegeben haben.
Zwischendurch hat Daniel für den Sender einige seiner Highlights aufgenommen. Manchmal klappt sowas auch ohne reines Audioaufnahmegerät – hier im Haus der Kulturen der Welt:Bestiaire
Generation Kplus:
The Mirror Never Lies – Indonesien – von Kamila Andini. Der Spiegel lügt nie und zeigt dir wo dein Vater ist. Aber genau das sStimmt nicht und da hilft auch kein Blick in eine Geisterwelt. Das Boot des vaters ist seit Tagen verschollen, aber die Hoffnung gibt Pakis nicht auf. Dafür ist sie wütend auf ihre Mutter, die sich schon in eine trauer um ihren Mann begeben hat. Es wird auch immer gefährlicher für die anderen Fischer in diesem kleinen Dorf auf dem Meer. Immer weiter müßen sie rausfahren und immer kleiner wird der Fang. Ihr Meer ist überfischt, aber an den kleinen Fischern mit ihren Booten liegt es nicht. Einige fangen sogar an, die Jungfische zu fangen und Pakis macht das nur noch wütender, denn ihr vater hat erklärt, dass die für das Überleben und die Zukunft des Fischbestandes wichtig sind. Ihr bester Freund ist auch keine große Hilfe, zwar unterstützt er sie in allem, aber er glaubt auch nicht, dass ihr Vater zurückkommt und irgendwann muß auch sie das einsehen. Die einfache gesschichte wird unnötig aufgeblasen und verkompliziert, durch den Charakter eines Delfinforschers, der in der Schulke auftaucht und im Dorf wohnen kann. Da wird sogar noch eine Kliene Annäherungsszene zwischen Pakis Mutter und dem Fremden eingebaut. Ich Frage mich, ob der Delfinmann sein mußte, weil der Film vom WFF mitgefördert wurde und dann muß man eben auch als Happyend Delfine sehen. Die Gegend und die Drehorte wirken sehr autentisch, Pfahlhütten auf dem Wasser, kleine Fischerboote, wenig Technik, dafür mehr soziales Leben. Trotzdem kann die Story nicht überzeugen. Schade.
Kikoeteru, furi wo sita dake – Als hätte ich dich gehört  – Japan – von Kaori Imaizumi. Eine weitere Geschichte über Verlust und Trauer. Die Mutter stirbt und zunächste geht alles so weiter wie fast immer für Satchan. Sie geht in die Schule und ihr Vater in die Arbeit. Doch so langsam zerfällt diese scheinbare Normalität, ihr Vater wird von der Trauer um ihre Mutter besessen und überwältigt, weicht nicht mehr vom Hausaltar, verliert seienn Job und die Welt der lebenden ist ihm egal. Satchan macht sich unterdessen mehr Gedanken um die geisterwelt, ob ihre Mutter noch irgendwo existiert und unterstützt wird sie dabei von ihrer neuen Mitschülerin und Freundin, die vor Allem Angst zu haben scheint und sich nichtmal alleine aufs Schulklo traut, weil sie ja geister erwischen könnten. Satchans Glücksbringer soll sie mit beschützen, doch Satchan nützt ihre neue Machtposition aus und kapselt sich immer mehr von ihren Freundinnen ab, bis die Situation zuhause und in der Schule für sie unerträglich wird. Ein Klasse Film mit einer überraschend professsionellen jungen Darstellerin, die Trauer, Wut und Schmerz, aber auch verzweiflung und Angst glaubhaft darstellt. Es sind die vielen Details, die der geschichte noch mehr Leben verleihen, obwohl es um Verlust geht. Da ist die Küchenschürze der Mutter, die seit ihrem Tod niemand mehr angefasst hat, die Blumen im Garten, die trotz des ständigen Gießens verwelken, Dinge von denen man sich nicht trennen kann. Dann noch die besondere Art der Erinnerungskultur durch den kleinen Schrein im Haus, vor dem der Vater ständig seiner Frau gedenkt und dann der überall sichtbare Verfall in der Kleinstfamilie, aber auch der zunehmende Dreck im Haus. Acuh die Schulszenen im Klassenzimmer und die Unterstützung der Freundinnen für Satchan unterstreichen den fast dokumentarischen Ansatz. Die kamera bleibt immer auf Augenhöhe mit der Protagonistin und ihre gestik und Mimik faszinieren. Lediglich einmal gibt es in einer der langen Einstellungen auf der Flucht vor den Anderen und der Realität eine lange Verfolgung und jede Menge Wackelkamera und Unschärfe, was eben genau in dieser Fluchtszene nicht gepasst hat. Gut auch die Botschaft, dass es nicht immer funktionieren kann, Probleme selber zu lösen, sondern dass eben Hilfe von Außen manchmal das Einzige ist was hilft. Ein bewegender Film-sehenswert.
Generation 14plus:
Wandeukyi – Punch – Republik Korea – von Han Lee. Einer meiner Favoriten für den Gläsernen Bären, dazu gehören auch Maori Boy Genius und evtl. Un Mundo Secreto und Joven & Alocada. Punch ist eine Familiengeschichte und ein Einblick in eine kleine Gemeinde in Seoul. Tod der Mutter, Verlust des Arbeitsplatzes, Illegale Einwanderund, Arbeitskampf, Lehrer, die dummerweise Nachbarn sind und sich in alles einmischen und die eigene Wut, die es zu kanalisieren gilt. Interessanterweise stellt sich während des Filmes heraus, dass die Mutter garnicht tot ist und der Lehrer, der eine Kirchengemeinde ins Leben gerufen hat um illegalen Einwanderern zu helfen entpuppt sich als Klassenkämpfer, dessen Vater Großindustrieller ist. Es macht richtig spaß, diese vielschichtige Geschichte zu verfolgen und zu entschlüßeln, was dank der witzigen und manchmal turbulenten Handlung recht leicht fällt. Die Botschaft des Filmes ist eine durchwegs positive – nicht aufgeben, Hoffen, soziale Kontakte pfelgen und andere unterstützen, damit man nicht in Isolation versinkt. Statt Kirchengemeinde gibts dann am Ende einen multikulturellen Klub, der für alle da ist und alle haben Ziele vor Augen und ihre Konflikte bewältigt. Klingt kitschig, ist aber gut.
Un Mundo Secreto – Mexiko – von Gabriel Mariño
Panorama:
Keep The Lights On – USA  – Ira Sachs

Mein Tagesabschlußprogramm hat mich zu den Kurzfilmen ins Cinemaxx 3 geführt, zum Berlinale Shorts Wettbewerb:
impossible exchange  – Libanon – Mahmoud Hojeij
Experimentalfilm mit vielen Texteinblendungen, damit wir die Geschichte anders wahrnehmen und gleichzeitig wohl auch der Kommentar zur Handlung, die zwischendruch gestoppt wird, um alles genauer betrachten zu können.
Mah-Chui – Anästhesie – Republik Korea – Kim Souk-young
Eine Krankenschwester beobachtet durch zufall, wie ein Arzt eine Patientin vergewaltigt, der er zuvor ein Betäubungsmittel gespritzt hat. Sie nimmt die SItuation mit ihrer Handykamera auf, doch die anderen Sschwestern raten ihr davon ab, zur Polizei zu gehen. Um mehr Beweise zu bekommen, Filmen sie das nächste mal mit einem digitalen Fotoapparat. Doch noch immer scheinen die beweise nicht genung und die junge Schwester wird immer depressiver, vor allem als sie einer der Patientinnen mitteilt, was passiert ist und diese auf keinen Fall irgendeine Öffentlichkeit möchte. Eine geschichte über Whistleblower und die Schwierigkeiten mit denen diese zu kämpfen haben. Angst um den Job, Angst vor der Öffentlichkeit, gleichzeitig wird versucht Geld zu erpressen und der persönliche Konflikt in den Mittelpunkt gestellt, denn letztendlich ist es ihr Gewissen. Die geschichte basiert auf realen Ereignissen.
Yi chang ge ming zhong hai wei lai de ji ding yi de xing wei – Einige Aktionen, die in der Revolution bisher noch nicht definiert wurden – Volksrepublik China – Sun Xun Der abgefahrendste Film, animiert mit Holzstichtechnik und deme ungewöhnlichen Industrialsoundtrack der an Throbbing Gristle oder andere experimentierfreudige electronische Bands erinnert. Der Kreislauf des Lebens – Mein Tipp in diesem Block Kurzfilme.
Panchabhuta-The Five Elements – Indien – Mohan Kumar Valasala der dokumentarische Kurzfilm zeigt das Leben der Müllsammlerfamilien auf Kalkuttas größter Müllkippe, die seit 30 Jahren weiterwächst und wächst und wächst. Junge, Alte, Kühe, SChweine, ein paar kleine Bäumchen, dazu brennender Müll, berge von Plastik und ein Konkurrenzkampf um die wertvollen teile, wenn die Müllwägen entleert werden.
Nostalgia – Venezuela – Gustavo Rondón Córdova Die Mutter stirbt vor der Geburt des zweiten Kindes, der Vater bleibt mit einem Kleinkind zurück, die Beiden leben auf dem Land und müßen irgendwie zusammen zurechtkommen. Konflikte, die überwiegend ohne Dialoge bewältigt werden und Worte braucht es auch garnicht, das Leiden ist nacherlebbar, aber auch das Glück.
Auch wenn ich noch nicht alle Filme fertig besprochen habe, ist es jetzt erstmal wieder Zeit, schlafen zu gehen. Ich hoffe, es hat Spaß gemacht reinzulesen und zu klicken. Nur noch zwei Tage bis zu den ersten Preisen und noch drei Tage bis zu goldenen und silbernen Bären… Bis morgen.

Ach ja, der Schnee ist verschwunden…

Dienstag 14.02

Moin Moin!

Hier kommen die aktuellen Filminfos…

Generation 14Plus:
Mustafa’s Sweet Dreams ist eine Geschichte über einen jungen Bäcker, der in einer Großkonditorei für Baklava arbeitet. Die Hierarchie im Betrieb ist klar, die Älteren Bäcker haben das Sagen und die Meister geben die Richtung an. Wenn was nicht rund läuft werden die Lehrlinge geprügelt. Das sehen wir zwar nicht im Film, aber darüber unterhalten sich die Jugendlichen. Mustafa hat den Traum einer der besten Baklavabäcker zu werden und verläßt seine Heimat, um sein Glück in Istanbul zu machen. Doch so einfach will ihn niemand haben und manchmal sieht der Weg zum eigenen Glück dann doch anderes aus als erwartet. Der Film wirkt dokumentarisch gedreht, die Kamera begleitet Mustafa in die Arbeit und bei seinem Onkel, dem die Bäckerei gehört-wir sind in der Backstube und bekommen Appetit, auf all das Süße, das hier zubereitet wird. Neu Fuß fassen ist dafür umso schwieriger und Mustafa wird sogar ausgeraubt, als er unterwegs ist und die Kamera kommt ihm zu Hilfe. Genau das hat mich ein wenig gestört, dass die Kamera als Ansprechpartner und handelnde Figur existiert. Ansonsten ein eben fast dokumentarischer Blick auf die Ereignisse, angereichert mit der Sinnsuche und Verwirklichung eines Traumes, mit den einhergehenden Problemen.Versuche deinen Traum zu verwirklichen und gehe mutig eigene Schritte, wenn das was du gerade tust unerträglich wird…
Comes A Bright Day Und ein weiteres Kammerspielt in Generation. Spielort ist ein kleiner exklusiver Juwelierladen in London. Nicht Massenware, sondern Stücke mit Geschichte werden verkauft, Schmuckstücke und Luxusuhren für Leute, die eh schon alles haben. Und genau da kommt Page Sam ins Spiel. Eigentlich soll er da nur eine Uhr für einen Hotelgast anpassen lassen, will sich nebenbei mit einer der Angestellten verabreden und sie zu einem Konzert einladen, da passier der Überfall. Brutal und doch scheinbar planvoll gehen die beiden Räuber vor, die nur ein einziges Schmuckstück wollen, ein diamantbesetztes Schmetterlingsmedaillon, fast 200 Jahre alt muß es sein. Einst war es im Besitz von Napoleon. Doch alles läuft schief und die Gewalt eskaliert, die Polizei umstellt das Gebäude und die Gangster suchen nach einem Ausweg. Gleichzeitig sind der Ladeninhaber, seine Angestellte und Sam damit beschäftigt, nicht getötet zu werden. Und zur Abwechslung gibt es dann noch Geschichten über die Schmuckstücke. Ein kleiner Laden, die Bedrohungssituation und 5 Personen, um die sich alles dreht. Mit Filmblut wird nicht gespart, Thrill gibts auch ein wenig und dazu noch ein Happyend. Auch hier gibts wieder gute Schauspieler zu sehen, doch trotz der lauten Inszenierung wirkt das ganze zwischendurch doch etwas blass. Das Superhappyend mußte dann auch noch sein, irgendwie…naja.
Two Little Boys kommt aus Neuseeland und dreht sich um eine wirklich kranke Freundschaft. Die Boys sind auch schon anfang dreißig und nicht unbedingt clever. Vor einigen Monaten haben sie sich zerstritten und wohnen nicht mehr zusammen. Für den einen ist es kein Problem, er hat einen neuen besten Freund gefunden, doch der Andere sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Und sann passiert auch noch dieser verhängnisvolle Autounfall, natürlich versehentlich und ein Urlauber mit riesenbackpack wird getötet. Da hilft nur der Gang zum ehemals besten Freund, denn die Leich muß weg. Das Ganze wird zum Roadtrip, mehr Horrortrip in Sachen Selbstfindung und Leichenentsorgung. Makaber trashiger richtig guter Galgenhumor und neben Blut wird auch nicht mit kleinen Horroreffekten gespart. Der Tote entpuppt sich dann auch noch als Fußballstar aus Norwegen und die Welt steht Kopf. Two Little Boys ist definitiv kein NoBrainer, auch wenn er passende Elemente dazu mitbringt. Die Story ist vielschichtig und gradzu gemin ist es, die Mordpläne mitzubekommen, die sich da ausgedacxht werdene. Ganz zu schweigen von den Splattereffekten und dem Blut, an dem nicht gespart wurde. Das Verweigern des Erwachsen werdens, das Hinauszögern des Momentes, für alles die Verantwortung übernehmen zu müssen stehen im Vordergrund. Also ich fands spaßig und der schwarze Neuseeländische Humor machen den Film sehenswert. Außerdem gibts auch noch die Landschaft, die wie immer für sich selber spricht. Ich sag nur ankucken und Spaß dabei haben – gut inszeniert und auch die Kameraarbeit war prima.

Generation Kplus Kurzfilmblock 3
Layla Bahir
B I N O
Being Bradford Dillman
L
Snow in Paradise

Spielfilm KPlus
Nono ist eine Philippinische Produktion. Und Nonos geschichte ist in eine schillernde kleine Theater- und Nähergruppe eingebunden. Nono hat von Geburt an eine Lippenspalte, auch Hasenscharte genannt damit einher geht ein Sprachfehler. Die anderen Kinder ziehen ihn gerne in der Schule damit auf, weil er einfach bei allem mitmachen will und gerne besonders laut mitsingt, auch wenn die Lehrerin das eigenlich lieber nicht möchte. Nebenbei kümmert sich Nono noch um seinen Kleinen Freund, den Nachbarsjungen, den er ab und an irgendwo in der Stadt aufliest. Dei Ermahnungen an dessen Mutter helfen aber nicht weiter, denn was nono nicht weiß ist, dass sie ihren Sohn aussetzt. Auch seine Mutter nervt ihn mit ihrem neuen Freund, weil dieser nicht mal die gleich Sprache spricht, nix versteht und das Essen wegfuttert. Und dann gibts da noch den Bully des Viertels, der alle kleineren Kinder nervt, ihre Spielzeuge zerstört und sie überhaupt tyrannisiert. Und ja, es gibt ein Happyend für alle. In diesem Film ist wirklich ein Sammelsurium aus verschiedenen geschichten gesammelt, daraus ließe sich hierzulange eine mindestens 30teilige Serie produzieren mit dem Titel Nono von nebenan. Doch richtig übel nehemn kann man es dem Regisseur Rommel Tolentino nicht, dass er in seinem ersten internationalen Spielfilm nicht nur ein Thema hat. Hier nochmal der kurze Überblick, was ich an Themen entdeckt habe… Behinderung, Bullying, Queeres, Prostitution, Partnerschaft, Freundschaft, Präkariat, Alleinerziehende, Gruppenzwang, Gewalt, Nachbarschaftshilfe, Ernährungsprobleme, Diskriminierung, Armut, Slums, Vaterschaft, Familie… Also doch ein wenig viel eigentlich in einer Geschichte, es wird aber garnicht so viel mit der Behinderung im Vordergund gespielt, sondern dank Nono mit einem Charakter, der sich durchsetzt, Lösungen findet, anderen hilft und schrecklich singt. Das macht sogar richtig Spaß beim Kucken zwischendurch, auch wenns kitschig wirkt. Vielleicht gibts dafür sogar ne lobende Erwähnung von der Kinderjury-ich lass mich überraschen…

Mein Abschlußfilm lief im Forum – Sleepless-Knights von Stephan Butzmühlen und Cristina Diz. Eine einfach Spielfilmhandlung gibt es in diesem ruhigen dokumentarisch wirkenden Film nicht. Wiederkehrend sind die Protagonisten, ein schwules Pärchen, ihre Familien und eine Gruppe von Rittern, die sich in dieser ruhigen weiten Landschaft zwischen Hügeln, Bergen und weiten Ebenen bewegen. Lange Einstellungen, dazu dann natürlich wenig Schnitte. Zeit, die Szenerie ausgiebig betrachten zu können. Auf mich wirkte das ganze eher wie eine Dokufiction, also die beiden jungen Männer, die ihre Liebesbeziehung nicht öffentlich leben und das übrige Leben der Dorfbewohner um sie herum. Die alten Ritter wirken witzig auf ihrer Mission, die Schafe mit ihren Lampen auf em Rücken als skuriler Teil der Landschaft bei Nacht. Stille, Ruhe, Schweigen, das sich zum einen in den Familien finden läßt, aber auch in der Landschaft. Auch die beiden Männer kommen ohne viele Worte aus. Die Dinge sind, wie sie sind, wozu drüber reden? Ein paar mehr Antworten hätte ich mir trotzdem gewünscht. Mutig, als Erstlingswerk meinten doch dann einige der Besucher im Publikum. Einig waren sich alle über die Schönheit der Bilder. Hier gibts das Gespräch im Delphi-Kino Regisseurin und Regisseur:

Sleepless-Knights

Wer sich jetzt wundert, wie ich es schaffe so viele Filme an einem Tag zu kucken – es gab schon vor der Berlinale die Möglichkeit den einen oder anderen Film zu sehen und heute waren dann eben die Premieren, weswegen sie dann auch an diesem Tag gut in den Blog passen.

Na denn Gute Nacht und bis Mittwoch

 

 

Montag 13.2.

Hallo und guten Morgen.

Eigentlich ist es höchste Zeit, schlafen zu gehen – kurz vor halb vier am Morgen.

Trotzem noch die Filme des Montags 😉

Lotte ja kuukivi saladus – Das ist mal so richtig „kitschig“ Oldschool animiert… mir tat so eine Art der Animation zur Abwechslung mal richtig gut 😉 Ich fand die Geschichte auch lustig und sehr positiv erzählt. Für die Kleinsten funktioniert das gut denke ich.

Zarafa – Traue keinem König und bezweifle Versprechen der Erwachsenen. Eine Geschichte über Verlust, Hoffnungen, Kolonialismus, Menschenhandel und Ausbeutung wird da erzählt. Zwischendurch wirds auch traurig, doch auch lustig und aufregend. Schade, dass die Art der Erzählens so richtig altmodisch erscheint, das könnte viel besser gehen.

Arcadia – Tja, die Kids sind mal wieder die Leidtragenden… Mama kommt nach und wir müßen los. Der Vater macht Tempo und die drei Kinder sind im Auto-der Hund muß dableiben. Einmal quer durch die USA. Ein Roadmovie, in dem einiges an Wut und Schmerz steckt. Gleichzeitig geht es um das erwachsen werden und eigene Entscheidungen treffen, auch darum rauszufinden, dass Erwachsene die Wahrheit gerne ihren Bedürfnissen anpassen. Hier das Q & A im Haus der Kulturen der Welt:

Arcadia

ORCHIM LeREGA – Die Regisseurin Maya Kenig und Hauptdarsteller Gur Bentvich hier: ORCHIM LeREGA – Off White Lies Interview

Joven & Alocada – liebe ihn, liebe sie, ,,letztendlich wird eine Seite gewinnen“ Manchmal explizit, gerne vulgär, aber immer seinen Protagonistinnen treu. Ein manchmal schneller Film, der durch seinen eigenen Stil auffällt – Episoden, Blogeinblendungen, Real-time-chats auf der Leinwand. Das ganze unterlegt und angereichert mit passender Musik. Eine Geschichte zwischen Religion und  und Leben. Sehenswert.

Patatje Oorlog – leider hat es die Chancen nicht verbessert-gebt das Glücksspiel auf, ist die Botschaft-oder?… Kiek will ihren Vater nicht verlieren und versucht ihre Chancen zu verbessern. Er arbeitet als Arzt auf Blauhemlmmissionen der UNO in Kriesengebieten. Kiek glaubt wirklich, dass ihr Methoden helfen, denn sie sucht Sicherheit und bekommt sie nicht. Deswegen kommt sie auch auf die verrücktesten Ideen und sei es auch noch so schlimm. Schöne Karton (nicht Cartoon)-Animationen zwischendurch, aber auch animierte Pommes.

From Seoul To Varanasi – Was für ein Reinfall… In den ersten 30 Minuten gibt es jede Menge Sexszenen mit dem untreuen Eheman, aber auch mit seiner Frau. Dann wird die Geschichte immer verworrener. Eigentlich verliebt seine Frau sich einfach, doch sie verliebt sich in einen jungen Mann,der zwar eine Affaire mit ihr beginnt, allerdings grade in einer Phase der Radikalisierung als Moslem ist und sie irgendwann stehen läßt. Sie reist ihm nach Indien nach sucht sinnlos in der Gegend rum, wir apathisch, läßt sich ausrauben und dann gibt es noch ein Selbstmordattentat. Damit nicht genug – Spoiler – Ihr Mann sieht sie nach dem Attentat im Fernsehen und reist ihr nach. Er findet sie und bringt sie ins Hotel, dann läuft er eine vielbelebte Straße lang, während der Drahtzieher des Attentates in ihr Hotelzimmer kommt und sie einfach weiter auf dem Bett sitzt…Zwei Schüsse hören wir, dann ist es auch schon vorbei….er läuft weiter-Abspann.

Danach gings gleich auf den Empfang in der Sektion Generation – da entstand auch das Interview mit Maya Kenig-s.o. Außerdem spielte die Band Camera und es gab viel Musik – Dj und DJanes und anregende Gespräche, dabei Berliner Pilsner. Wenn ich mich jetzt beeile schaffe ich noch den Kurzfilm mit der Band Camera – hier ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Kurzkonzert.

Na dann bis heute Nacht.

Sonntag 12.02.

Moin Moin 😉

Mein Sonntag begann recht früh – 8 Uhr aufstehen und Interview vorbereiten – 10Uhr Hilton Lobby – Treffen mit Regisseurin Pietra Brettkelly und ihrem Protagonisten Ngaa Rauuira Pumanawawhiti aus dem Film Maori Boy Genius.

Der Film hat am Montag Abend seine Weltpremiere und deswegen gibts erst Montag Nacht dazu mehr Infos im Blog 😉 Aber Hier schon mal das Interview mit den Beiden: Maori Boy Genius-Pietra Brettkelly+Ngaa Rauuira Pumanawawhiti
So zwischendurch ein Block auf das Gebäude, in dem ich gerne meinen Abend beende…
Meine Berlinaleabend endet im Regelfall mit anregenden Gesprächen, DIskussionen oder auch mal Interviews in der Generation Lounge. So sieht das Gebäude von Außen aus. Ungefähr beim Kopf des Bären ist die Generationlounge… Und wenn ich mich genau in das Eck des Gebäudes setze, sieht das ungefähr so aus:

Hier ein kurzer Blick zur Pressekonferenz des Filmes Shadow Dancer, der im Wettbewerb außer Konkurrenz lief:
Tja, ich hab nur die Pressekonferenz mitbekommen, aber bisher nicht den FIlm…

Ansonsten gabs trotzden jede Menge Neues für mich:

friends after 3.11 Puh, das hätte der Regisseur mal in 60 Minuten knackig erzählen können, ohne das Publikum totlabern zu lassen. Manche seiner Interviewpartner geben schon Blödsinn von sich und leider versuchte der Regisseur die Thematik Erdbeben, Tsunami, SuperGAU und noch einiges mehr zusammenzuquetschen, so dass es in den Interview kreuz und quer durcheinandergeht. Schade auch, dass man nie so genau weiß, was die Interviewpartner genau gemacht haben, dass sie einen Platz im Film verdienen. Hierzulande bekannte Experten gibt es nicht im Film, in Japan mag das anders sein.
Jaurès Ein FIlm, bei dem es SPaß macht aus dem Fenster zu kucken, denn genau darum gehts und eben das, was vor den Fenstern passiert. gleichzeitig wird eine Libesgeschichte erzählt, in Interviewform. Ich hab mich zwischendurch ertappt, aus dem fesnter auf der Leinwand zu kucken, in Szenen, wenn es keine Musik und keine Worte gibt-war cool;)
Keyhole lasst euch gnadenlos kryptisch wegballern von Gangstern und Gespenstern, die einen netten Soundtrack zu bieten wissen.
Prílis mladá noc Ich schreib nur Neujahrsnacht und Neujahrstag – zwei jungs, drei Männer, eine Wohnung und eine Frau, als Objekt der Begierde. Auch hier gibts ein paar Szenen, die erstmal keinen Sinn zu ergeben scheinen, also stemple ich die mal als Traumsequenzen ab, dafür sind die aber auch komplett überflüssig, wie mir scheint.

Nun ja, jetzt gehts erstmal wieder ein wenig schlafen.

Bis Montag – Chris

 

 

Samstag 11.02.

Meine Filme am Samstag:

Generation KPlus – Kauwboy
Mein Auftaktfilm, nachdem ich mit im Hayatt am Ticketcounter noch ein paar Karten für den Sonntag – Retrospektive besorgt hatte. Gut gefüllt ist der Saal mal wieder und natürlich sind Regisseur und DarstellerInnen anwesend. Vater und Sohn sind alleine unterwegs, die Mutter ist auf Tour in den USA und macht Musik, so scheint es. Doch die beiden kommen nicht richtig klar, weder das Zärtlichkeitsbedürfnis von Jojo kann und will sein Vater stillen, noch gibt es von dessen Seite Lob und Anerkennung für die guten Leistungen beim Wasserball und das obwohl Jojo die meisten Tore geworfen hat. Als Jojo das Küken einer Dohle unter einem Baum findet und es ihm nicht gelingt, es zurück ins Nest zu bringen, entscheidet er sich kurzerhand, das Junge mitzunehmen, obwohl er weiß, dass sein Vater strikt dagegen ist. In Telefongesprächen mit der Mutter erzählt Jojo allerdings alles in den blühendsten Farben. Von Gewaltausbrüchen des Vaters ist keine Rede, von Meinungsverschiedenheiten sowieso nicht. Auch als der Vater die junge Dohle entdeckt und sie raus wirft, gibt er nicht auf und alles läuft auf einen traurigen Höhepunkt zu. Kauwboy mag kein Meisterwerk sein, aber solide gefilmt und mit nachvollziehbarer Story wird Kids das Thema Verlust gleich auf mehreren Ebenen näher gebracht. Das akzeptieren oder vielmehr das Verweigern das selbigen ist der Dreh und Angelpunkt der Geschichte. Doch die Figur des Jojo wirkt im Film unglaublich stark, auch wenn er sich Wahrheiten verschließt. Vielleicht zu Stark, aber das könnte in ähnlichen Situationen anderen Kindern Mut machen. Auf der anderen Seite verschweigt Jojo die Gewalt seines Vaters gegenüber anderen, selbst, als sie offen sichtbar wird, als Schwellung in seinem Gesicht. Jojo frisst es in sich rein und will seinen Vater behalten, auch wenn dieser nicht mit seiner Trauer umgehen kann. Hilfe scheint es für beide nur miteinander zu geben und das könnte im richtigen Leben zum Verhängnis werden. Der Stoff aus dem Psychosen sind fällt mir dazu ein…. Hier noch ein paar Bilder von der Premiere.

Generation 14Plus:
Lal Gece
Zwangshochzeit die Zweite, in meiner diesjährigen Berlinale. Diesmal jedoch ganz anders als in KUMA und doch ein wenig ähnlich. Die Geschichte ist kammerspielartig angelegt und spielt tatsächlich überwiegend in einem Raum. Er kommt aus dem Knast und heiratet. Wir erleben die Hochzeitsnacht mit Ängsten, Spielen, Geschichten und näher kennenlernen. Sie ist so 13 oder 14 und er so gegen Ende 50. Beiden wird nicht die Wahl gelassen, alles ist fremdbestimmt. Ich hätte ja nicht gedacht, dass der Film so gut wird, nachdem ich den Katalogtext gelesen hatte, aber die beiden sind einfach großartig. Vor allem er spielt seine Rolle ausgezeichnet und dafür gabs sogar während der Vorstellung Szenenapplaus. Zurecht meine ich und auch was die Kameraeinstellllungen angeht, kamen wir nicht zu kurz. Kleiner Raum, jede Menge Perspektiven, passend jeweils zu den Dialogen und Szenen, Dazu ein paar Traumsequenzen. Cool.
Magi I Luften
Ein Musical und zugleich keines, wie ich finde. Liebe, Ablehnung, Starkult und Outing sind Thema der Geschichte, die zwischen SChlachterei und Clubs angesiedelt ist. Sie will ihre Songs über einen Star, in den sie natürlich unsterblich verliebt ist, vermarkten lassen. Er ist unglaublich in sie verliebt, bekommt es aber nicht auf die Reihe, es ihr zu sagen und wenn doch, kriegt er gleich einen auf den Deckel. Und der beste Freund kann ihm nicht sagen, dass er irgendwie in ihn verliebt ist, das wäre ja auch voll schwul… Durchaus durchgeknallt wird hier eben mit verrückter Deko, ausgefallenen Kostümen und ungewöhnlichen Drehorten eine Liebesgeschichte in Szene gesetzt. Am Ende gibt es dann HAppyende für alle, mehr oder weniger zumindest. Ein wenig mit skurrilem Humor gewürzt, scheint man diesen Film am besten mit einer Flasche Sekt genießen zu können. Tja, so isses.
Snackbar
Da gehts um einen kleinen Imbiss, irgendwo in Rotterdam.
Mehr dazu gibts aber erst später, denn jetzt wird es höchste Zeit pennen zu gehen, denn am Sonntag steht mein Interview zum Film Maori Boy Genius an…
Irgendwann muss ich halt mal schlafen.
Gute Nacht – Chris

Freitag 10.2.

Nach ein wenig Audioschnitt gings um 12 Uhr mit dem ersten Film aus den Wettbewerbsbeiträgen los. Allerdings läuft Extremely Loud And Incredibly Close außer Konkurrenz. Eine Geschichte über die Bewältigung eines Traumas. Klingt ja vielleicht erstmal ein wenig nach Therapie und es stellt sich heraus, dass der Film das auch ist. Oskar ist 9, als sein Vater in einem der beiden Zwillingstürme des World Trade Centers getötet wird. Erst ein Jahr später traut er sich in das Zimmer seines Vaters und entdeckt in einer Vase einen Schlüssel, verpackt in eine kleine Tüte mit der Aufschrift Black. Für jemand anderen wäre der kleine Schatz aus der Vergangenheit vielleicht eine kurze Suche nach dem passenden Schloß oder Safe wert gewesen, aber für Oskar wird die Suche nach dem passenden Gegenstück zur Besessenheit. Schon vorher tat er sich in der Welt da draußen nicht leicht. Zusammen mit seinem Vater erfand er Rätsel und versuchte schwierige Aufgaben, wie die Suche nach einem 6. Bezirk im Centralpark zu lösen. Mit anderen sprechen, nach Hinweisen suchen, sich selbst überwinden und den eigenen Ängsten stellen gehörte mit dazu. Jetzt versucht er seine Suche nach der passenden Familie oder Person mit Namen Black vor seiner Mutter zu verbergen und macht sich auf den Weg, alle knapp 300 Blacks aus dem Telefonbuch zu besuchen, um den richtigen Hinweis zu bekommen. Zu Fuß natürlich, da Dinge wie Busse oder U-Bahnen viel zu unsicher und gefährlich sind. Durchplant und doch verrückt ist dieses Vorhaben. Unterstützung findet er in einem alten Mann, der bei seiner Großmutter zur Untermiete wohnt, aber kein einziges Wort spricht. Wutausbrüche, sich selber Schmerzen zufügen und mit genau kalkulierten Lügen weierkommen ist Oskars Weg zu seinem Ziel, denn nichts soll ihn aufhalten. Dabei offenbart er Fremden Gegenüber seine Geheimnisse, die ihn belasten und zur Verzweiflung treiben, gleichzeitig aber auch sein Antriebsmotiv sind. Ein FIlm, der durch seinen hervorragenden Hauptdarsteller Thomas Horn alleine schon begeistert. Sandra Bullock und Tom Hanks sind dabei untergeordnete Nebenfiguren, erst ein Max von Sydow kann wird ihm als Gegenpart gerecht. So nebenbei gibt es noch mehr bekannte Hollywoodstars, die kleine Parts in Extremely Loud And Incredibly Close übernehmen. Oskars Figur ist hin und hergerissen zwischen ihrem Leid, dem Trauma und dem Wunsch, der Sehnsucht nach Frieden und einem Schlußstrich, der erst zum Ende des Fimes kommen wird. Thomas Horn beseelt diese Figur mit starker Ausdruckskraft und Überlebenswillen. Humor kommt nicht zu kurz, gleichzeitig emotionale Ausbrüche, die so fantastisch sind, dass es fast weh tut, dem Geschehen auf der Leinwand tatenlos zusehen zu müssen. Hilflosigkeit, Opfer sein und doch nicht aufgeben, nach dem kleinsten Strohalm greifen. Oskar mal wieder in seinem Schrank sitztend und den geheimen Aufnahmen des Anrufbeantworters lauschend, 6 Anrufe seines Vaters, aufgezeichnet und bewahrt für die Ewigkeit, direkt aus dem World Trade Center. Oskar, der mitten in der Nacht mit seiner Großmutter per Walkie Talkie kommuniziert und Oskar, der seinen Schmerz und die Angst in die Welt schreit. Auf der anderen Seite der planvolle intelligente und strukturierte Oskar, der nichts dem Zufall überlassen möchte – einfach herausragend und unbedingt sehenswert. Auch hier kann wieder das Stichwort Sounddesign fallen, Oskars sich steigernde Stimme, die immer lauter wird, je mehr er sich seinen Ängsten stellt, sie in seinen gedanken und manchmal real in die Welt schreit und gleichzeitig die lauter werdende Umgebung, die dann versucht seine Stimme zu erdrücken – absolut beeindruckend umgesetzt. Sehenswert dieser Film. Nicht verpassen also, wenn ein Schlußstrich auf der persönlichen Ebene in diesem Film gezogen wird. Regisseur Stephen Daldry hat einfach ein Händchen für diese Stoffe, wie er schon in Billy Elliot bewiesen hat.

Danach gabs noch Die Kinder vom Napf und

Electrick Children, die beiden Eröffnungsfilme von Generation KPlus und 14Plus

Hier kommt das Q&A zum Eröfffnungsfilm:

Q & A-Electrick Children

Die Regisseurin der Kinder vom Napf gibts hier zu hören:

Interview mit Alice Schmid

So, jetzt aber erstmal schlafen gehen, damit ich Samstag wieder fit bin fürs Filme kucken

Chris

Nachtrag im Bild: Eröffnung von 14Plus und KPlus, Kinderjury, Internationale Jury, Jugendjury und Junge Journalisten@Work 😉