Sendungsmitschnitte bei Radio Z

Chris Bellaj
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Kinomagazin FRAMES, 6.2.2018 18-19 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 14.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 15.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 16.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 19.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 20.02.2018 16-18 Uhr

 

Kinomagazin FRAMES, 20.2. 2018 18-19 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 21.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 22.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 23.02.2018 16-18 Uhr

 

Kultur- und Politikmagazin Stoffwechsel, 26.02.2018 16-18 Uhr

Samstag, 24.2. Tag 10

Alle Berlinale-Preise in der Übersicht als pdf

Generation 14plus Retablo

von Álvaro Delgado-Aparicio L. Peru / Deutschland / Norwegen 2017 Quechua, Spanisch
mit Junior Béjar Roca, Amiel Cayo, Magaly Solier, Hermelinda Luján, Mauro Chuchón „Bist du nicht glücklich, mit ihm zu arbeiten? · Ich möchte gerne andere Dinge sehen.“ · „Du wirst da draußen verloren gehen.“ · „Warum dürfen die anderen gehen, aber ich nicht?“ · „Weil du Kunsthandwerker bist und kein Bauer.“Im Schweigen sieht Segundo die einzige Möglichkeit, mit dem Geheimnis seines Vaters Noé umzugehen. Der 14-Jährige lebt mit seinen Eltern in einem Dorf hoch oben in den Bergen Perus. Noé ist ein angesehener Künstler und Segundos Vorbild. Mit liebevoller Hingabe fertigt er Altarretabel, für Kirchen und Häuser, und führt seinen Sohn in dieses Handwerk ein. Doch ihr enges Verhältnis hat Risse bekommen. Schonungslos schaut der Film hinter die Fassade einer intakt wirkenden Dorfgemeinschaft, in der patriarchalische Regeln mit unerbittlicher Gewalt durchgesetzt werden. In gesättigten Farben entwirft er das Panorama einer Welt, in der ein junger Künstler seinen Platz sucht.
Sehenswert. Gute Geschichte, Darsteller und visuelle Arbeit des Kameramannes.

Preisverleihung Kplus

Generation Kplus A Field Guide to Being a 12-Year-Old Girl Handbuch einer 12-Jährigen

von Tilda Cobham-Hervey Australien 2017 Englisch Empfohlen ab: 12 Jahren
Dokumentarische Form Die Zwölf wird zur magischen Zahl, die Bühne Ort der Offenbarung: Zwölf zwölfjährige Mädchen geben selbstbewusst zum Besten, wer sie sind, was sie denken, fühlen und in dieser Welt verändern wollen. Ein leidenschaftliches Dokument, das die Mädchen gemeinsam mit Tilda Cobham-Hervey geschaffen haben. Als Darstellerin aus 52 Tuesdays (Generation 2014) und Girl Asleep (Generation 2016) bekannt, feiert die Australierin nun ihr Regiedebüt.
Macht Spaß, dieses auf der Bühne gedrehte Stück auch ein zweites Mal auf der großen Leinwand zu sehen. Schnell geschnitten, viel Text, den die 12 jährigen Mädchen mitverfasst haben und ein mutmachendes Portrait 12jähriger Mädchen mit Fragen und Sorgen, Party und Antworten. Bunt und ein rasanter Clip mit 20 Minuten Länge.
Generation Kplus Les rois mongols Cross My Heart | Hand auf’s Herz

von Luc Picard Kanada 2017 Französisch, Englisch
mit Milya Corbeil-Gauvreau, Anthony Bouchard, Henri Picard, Alexis Guay, Clare Coulter
Empfohlen ab: 12 Jahren „Mimi … hättest du gerne eine Oma? Sie könnte uns in den Schlaf wiegen, uns vorlesen, uns Kuchen backen …“ · „Und ein Micky-Maus-Kostüm nähen?“

Montreal 1970. Während die linksradikale-nationalistische „Front für die Befreiung Quebecs“ die Provinz in den Ausnahmezustand versetzt, muss die zwölfjährige Manon tatenlos zusehen, wie ihre Familie auseinanderfällt. Der Vater ist krank und die überforderte Mutter gezwungen, ihre beiden Kinder in getrennte Pflegefamilien zu geben. Doch Manon hat sich geschworen, ihren kleinen Bruder Mimi niemals allein zu lassen, und fasst einen tollkühnen Plan: Sie gründet eine revolutionäre Zelle und entführt gemeinsam mit ihren Cousins eine ahnungslose Oma. Sie fordern selbstgebackenen Kuchen, Gutenachtgeschichten und vor allem, dass man sie so leben lässt, wie sie es wollen. In einer abgelegenen Hütte verbringen sie Tage in paradiesischer Freiheit fernab von der Ignoranz der Erwachsenen.

4 Kids stehen im Mittelpunkt der Geschichte, die zu einer Zeit gewaltsamer Auseinandersetzungen in Canada führt. Polzeirepression, Unabhängigkeitsforderungen und Militär in den Straßen sind die Realität im Film. Die große Schwester möchte ihren Bruder und sich vor der Adoption retten, während der Vater, schwer erkrankt seine letzten tage Zuhause verbringen darf. Mit den zwei Cousins wird beschlossen eine Großmutter zu besorgen und zu entführen, getarnt als terroristische Entführung. Klingt dramatisch und ist eine geschichte, nicht nur für Kids. Ein starkes Mädchen, fehlende Kommunikation und nicht ernst nehmen der Kids durch die Erwachsenen tragen ihren Teil zur Geschichte bei. Ein wenig ACtion, Drama aus der Perspektive der Haupütdarstellerin, die auch als Erzählerin der Geschichte auftritt. Beeindruckend.

Freitag, 23.2. Tag 9

Generation Kplus Sekala Niskala The Seen and Unseen | Sichtbar und unsichtbar

von Kamila Andini Indonesien / Niederlande / Australien / Katar 2017 Indonesisch
mit Ni Kadek Thaly Titi Kasih, Ida Bagus Putu Radithya Mahijasena, Ayu Laksmi, I Ketut Rina, Happy Salma
Empfohlen ab: 11 Jahren„Ich fühle mich, als sei ich der Mond. So hell. Doch nach einer Weile schwindet die Helligkeit.“ · „Ich sehe dich nicht verschwinden. Du scheinst genauso hell wie der Vollmond.“ Tantra und Tantri sind unzertrennlich. Heimlich stehlen sie Eier aus der Opfergabe, von denen Tantri das Weiße bekommt und Tantra das Gelbe. Plötzlich fehlt das Gelbe im Ei, genauso wie Tantra. Während ihr Zwillingsbruder schwerkrank im Krankenhaus liegt, gleitet Tantri in magische Zwischenwelten ab. In Kostümen, Bemalungen und Tanz begegnet sie der nahenden Trennung von ihrem bald sterbenden Bruder. Als die Mutter der beiden Tantri einmal die Farbe aus dem Gesicht wäscht, ist es wie die zärtliche Austreibung einer Illusion, dass alles so bleiben kann, wie es war. Im balinesischen Weltverständnis von Sekala – dem Sichtbaren, und Niskala – dem Unsichtbaren erzählt Andini in langen Traumsequenzen vom Umgang mit Abschied und Trauer des zehnjährigen Mädchens.
Wettbewerb
Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot

von Gus Van Sant USA 2018 Englisch
mit Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Mark Webber
Fiktives Porträt des Cartoonisten John Callahan, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und im Zeichnen eine Form der Therapie entdeckt. Eine prominent besetzte, witzige und berührende Überlebensstudie.  John hat eine Vorliebe für schräge Witze – und ein Alkoholproblem. So kann er einfach nicht Nein sagen, als ihn eine Partybekanntschaft zur Sauftour quer durch L.A. überredet. Betrunken schläft er auf dem Beifahrersitz des Zechkumpans ein und erwacht am nächsten Morgen querschnittgelähmt im Krankenhaus. Mit 21 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen, braucht er all seinen Humor, um wieder Sinn in seinem Leben zu finden. Dabei hilft ihm Annu, die seine Lebenslust zurückkehren lässt, genauso wie der Hippie Donny, in dessen unkonventionellen Anonyme-Alkoholiker-Meetings Menschen mit den unterschiedlichsten Schicksalen aufeinandertreffen und lernen, ihr Dasein aus anderen Perspektiven zu betrachten. John erkennt Schönheit und Komik in den Abgründen menschlicher Erfahrungen und nutzt sein künstlerisches Talent, um sie in scharf beobachtete Cartoons zu verwandeln.
Gus Van Sants biografisches Drama basiert auf den Memoiren des Cartoonisten John Callahan. Das fiktive Porträt erzählt zärtlich, melancholisch und mit hoffnungsvoller, bejahender Energie von einem Leben mit Einschränkungen. Wie in vielen seiner Filme thematisiert Van Sant auch hier die Suche nach Identität im Umfeld sozialer Subkulturen und ungewöhnlicher Milieus.

Generation 14plus Para Aduma Red Cow

von Tsivia Barkai Yacov Israel 2018 Hebräisch
mit Avigayil Koevary, Gal Toren, Moran Rosenblatt, Dana Sorin, Uri Hochman „Wie denkst du über intime Beziehungen? Sag ruhig, zöger nicht.“ · „Ich denke, sie sind die höchste Verbindung zwischen zwei Seelen.“

Ihr Haar ist so rot wie das Fell des Kuhkalbs, von dem sich der strenggläubige Vater die prophezeite Erlösung erhofft. So einsam und gefangen wie das Kalb in seinem Gatter fühlt sich die 17-jährige Benny auch. Ihre Mutter hat sie bei der Geburt verloren, seither lebt sie allein bei ihrem fürsorglichen, patriarchalischen Vater, der für viele in der Jerusalemer Gemeinde Autoritätsperson und Mentor ist. Auch für Yael, die bei Benny wildes Gefühlschaos auslöst. Während sie dem religiös-utopischen Nationalismus ihres Vaters zunehmend skeptisch gegenübersteht, verspürt Benny eine aufwühlende Faszination für die selbstbewusste und verletzliche Frau. Mit emotionaler Wucht verkörpert Avigayil Koevary im Langfilmdebüt der israelischen Regisseurin das jugendliche (Auf-)Begehren.

Von Müttern und anderen Leben
Berlinale Shorts While I yet Live

von Maris Curran USA 2018 Englisch
mit Essie Pettway, Mary Lee Bendolph, Rita Mae Pettway, Lucy Mingo, China Pettway
Dokumentarische Form
Berlinale Shorts Blau

von David Jansen Deutschland 2017 Ohne Dialog
Berlinale Shorts And What Is the Summer Saying

von Payal Kapadia Indien 2018 Marathi
mit Namdeo Kondawale, Sitabai Kondawale, Barkhabai Dokumentarische Form

Berlinale Shorts Madness

von João Viana Frankreich / Portugal / Mosambik / Guinea-Bissau / Katar 2018
Makua mit Ernania Rainha, Hanic Corio
Berlinale Shorts Imfura

von Samuel Ishimwe Schweiz / Ruanda 2017 Kinyarwanda
mit Moses Mwizerwa, Kijyana Yves, Nyirababikira Hadidja
Perspektive Deutsches Kino
Impreza – Das Fest Impreza – The Celebration

von Alexandra Wesolowski Deutschland 2017 Polnisch
Dokumentarische Form
Sommer 2016, in Polen regiert seit etwa einem Jahr die rechtskonservative PIS. Die Matriarchin Danuta bereitet das Programm für ihre Goldene Hochzeit vor und nimmt dabei ihre ganze Familie in die Pflicht. Danutas Enkelkinder sind es gewohnt, die kreativen Eskapaden ihrer Großmutter mitzutragen, und fügen sich ihrem Schicksal. Für dieses Jahr hat Danuta eine Modenschau geplant, bei der die Mädchen die Lieblingskleider ihrer Großmutter aus den vergangenen Jahrzehnten präsentieren sollen. Die Grande Dame will dazu aus ihrem Leben plaudern, Anekdoten zum Besten geben, die sie in den modischen Kreationen erleben durfte. Einige Tage vor dem großen Ereignis reist Alexandra, die deutsche Nichte, in Warschau an und will bei den Vorbereitungen helfen. Aber kaum sitzt sie am Tisch, dominiert Politik jedes Gespräch nicht nur mit Danuta, auch mit allen anderen Mitgliedern des Clans. Alexandra merkt, dass sie mit ihren liberalen Ansichten alleine dasteht und dass die Frauen in ihrer Familie sich kein bisschen mit Zielen wie Emanzipation, Frauenrechten oder offenen Grenzen identifizieren. Sie möchte herausfinden, wie der ideologische Graben zwischen ihr und ihrer Familie so groß werden konnte.
Retrospektive Wasserfreuden im Tierpark The Joy of Water at the Zoo

Deutschland 1931 deutsche Zwischentitel Dokumentarische Form
Retrospektive Palmenzauber Palm Magic

von Wolfgang Kaskeline Deutschland 1933/34 Ohne Dialog
Retrospektive Zwei Farben Two Colours

von Wolfgang Kaskeline Deutschland 1933 Ohne Dialog

Retrospektive Alle Kreise erfasst Tolirag Tolirag Circles

von Oskar Fischinger 1933/34 Ohne Dialog
Retrospektive Pitsch und Patsch Pitter and Patter

von Rudolf Pfenninger Deutschland 1932 Ohne Dialog
Retrospektive Barcarole

von Hermann Diehl, Ferdinand Diehl Deutschland 1932 Ohne Dialog
Generation 14plus
Vorführung der Preisträgerfilme 14plus
Screening of the award winners 14plus

Panorama Hojoom Invasion

von Shahram Mokri Iran 2017 Farsi
mit Abed Abest, Elaheh Bakhshi, Babak Karimi, Behzad Dorani, Pedram Sharifi
Jemand wurde ermordet, die Polizei hat bereits einen Schuldigen ausgemacht. Als der Tathergang am Tatort, einem Stadion, nachgestellt wird, kommen weitere Geheimnisse zum Vorschein. Plötzlich finden sich alle Beteiligten in einer Zeitschleife wieder. Ewige Dunkelheit scheint über dem Stadion zu liegen, in dem Männer mit bizarren Tätowierungen eine Sportart ausüben, die nie gezeigt oder benannt wird. Eine Leiche wurde hier gefunden, die Polizei hat bereits einen Schuldigen ausgemacht. Nun soll der Tathergang rekonstruiert werden, damit man den Fall schon bald ad acta legen kann. Der wahre Mörder und seine Mannschaftskameraden wollen die Rekonstruktion jedoch nutzen, um ein weiteres Verbrechen zu begehen: Die Zwillingsschwester des Opfers, der man nachsagt, eine Vampirin zu sein, soll getötet werden. Doch bei der Nachstellung des Mordes vergessen die Spielenden ihre Rollen, Chaos bricht aus und die Figuren scheinen sich in einer Endlosschleife zu befinden, in der sich Ereignisse unter anderen Vorzeichen wiederholen.
Das beklemmende Gefühl, dass die Zeit sich auflöst, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins werden und die Geschichte angehalten wurde, dürfte dem Lebensgefühl vieler junger Iraner entsprechen. In seinem Kammerspiel verbindet Shahram Mokri Ort, Raum und Zeit in den labyrinthischen Gängen des Stadions unheilvoll zu einer düsteren Allegorie.

Donnerstag, 22.2. Tag 8

Generation Kplus Wang Zha de yuxue Wangdrak’s Rain Boots | Wangdraks Gummistiefel

von Lhapal Gyal Volksrepublik China 2018 Tibetisch
mit Druklha Dorje, Pakmo Yangdrom, Jinpa, Shanma Jyi
„Mama, wird es morgen regnen?“ · „Vielleicht erfährst du das heute Nacht in deinen Träumen.“ · „Wirklich?“ · „Wirklich. Manchmal erfährt man in Träumen, was am nächsten Tag passiert.“ Es ist Regenzeit in den Bergen Tibets. Gut für das Getreide, schlecht für den kleinen Wangdrak. Er besitzt als einziger Junge im Dorf keine Gummistiefel und wird deshalb von den anderen Kindern verspottet. Der Vater hat kein Geld, um welche zu kaufen, und sowieso andere Sorgen. Denn es gibt Streitigkeiten zwischen den Bauern. Heimlich tauscht die Mutter ein Ziegenfell gegen neue, hellblaue Stiefel ein. Stolz läuft Wangdrak damit am nächsten Tag zur Schule. Doch wieder lachen die anderen Kinder ihn aus, denn ausgerechnet heute strahlt die Sonne vom Himmel. Nur Wangdraks Freundin Lhamo hält zu ihm. Eingebettet in die Weiten der tibetischen Berglandschaft und die traditionellen Strukturen ihrer Bewohner schenkt dieser Film den Wünschen des Jungen liebevolle Aufmerksamkeit.

Kurzfilme 2 – 14plus
Generation 14plus Premier amour First Love

von Jules Carrin Schweiz 2017 Französisch
mit Camille Gillot, Nicolas Michot, Patrick Evrard, Martin Vignals, Yannick MalavelleGeneration 14plus
Vermine Vermin

von Jeremie Becquer Dänemark 2018 Französisch
mit Marc Alexandre Oho Bambe, Guillaume Bouchède, Dalia Constantin, Léonard Bismuth, Timon Chapelon Generation 14plus
Kiem Holijanda

von Sarah Veltmeyer Niederlande 2017 Albanisch
mit Andi Bajgora, Florist Bajgora, Arbresha Grabovci Nixha, Xhylsyme Thaci, Sheetim Kastrati Generation 14plus
Na zdrowie! Bless You!

von Paulina Ziolkowska Polen 2018 Ohne Dialog Generation 14plus
Sinfonía de un mar triste Symphony of a Sad Sea

von Carlos Morales Mexiko 2017 Spanisch
Dokumentarische Form Generation 14plus
Three Centimetres

von Lara Zeidan Großbritannien 2017 Arabisch
mit Mira Choukeir, Joyce Abou Jaoude, Bissan Ahmad, Melissa Dano
Generation 14plus
Tangles and Knots

von Renée Marie Petropoulos Australien 2017 Englisch
mit Leeanna Walsman, Odessa Young, Mitzi Ruhlmann, Toby Wallace, Govinda Röser-Finch Generation 14plus
Juck

von Olivia Kastebring, Julia Gumpert, Ulrika Bandeira Schweden 2018 Schwedisch
Dokumentarische Form Wettbewerb (außer Konkurrenz)
Eldorado

von Markus Imhoof Schweiz / Deutschland 2018 Deutsch, mit Robert Hunger-Bühler, Caterina Genta
Dokumentarische Form Als Markus Imhoof, geboren 1941, ein kleiner Junge war, nahmen seine Eltern das italienische Flüchtlingskind Giovanna bei sich in der Schweiz auf. Doch die große Politik riss die Kinderfreundschaft auseinander. Die Erinnerungen daran veranlassen den Regisseur, sich mit der aktuellen europäischen Flüchtlingspolitik zu beschäftigen. Ein italienisches Marineschiff vor der libyschen Küste nimmt 1800 Bootsflüchtlinge an Bord. Keiner von ihnen hat die Chance, legal nach Europa zu kommen. Vom Schiff geht es in ein Flüchtlingslager mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von acht bis 15 Monaten. „Wir versprechen ihnen nicht das Paradies, aber es wird jeden Tag besser“, sagt ein Helfer. Doch wer das Lager verlässt, für den bleibt oft nur Schwarzarbeit. Frauen, die zur Prostitution gezwungen sind. Männer, die sich auf Tomatenplantagen verdingen. Resümee eines Betroffenen: „Das hier ist kein Leben, es ist nicht mal Überleben.“ Und wie ergeht es den wenigen, die in der Schweiz aufgenommen werden? Imhoof hinterfragt das System der organisierten Hilfe, das Geflüchtete in einen teuflischen Kreislauf entlässt, der meist von ökonomischen Interessen bestimmt wird. Ein leiser Film, der zur eindringlichen Mahnung wird.
Generation 14plus
Kissing Candice

von Aoife McArdle Irland 2017 Englisch
mit Ann Skelly, Ryan Lincoln, Conall Keating, Ryan McParland, Catriona Ennis „Er ist der Typ, den ich in meinem Traum gesehen habe.“

Manchmal führen Candice’ Bewusstseinszustände die 17-Jährige auf merkwürdige Bahnen. In den grell-drastischen Erfahrungswelten ihrer epileptischen Anfälle erscheint ihr ein junger Mann, in den sie sich verliebt und dem sie auch schon bald im echten Leben begegnet. Das ist nicht die einzige Aufregung in dem irischen Ort, in dem Ponys für die Jugendlichen genauso ein Statussymbol darstellen wie Autos. Ein Junge ist verschwunden und eine gewaltbereite Jungenclique schüchtert die Bewohner*innen ein. Candice’ Vater, ein Polizist, der sich nach den „good old days“ der „Troubles“ sehnt, ist mit dem Fall betraut. Vor der rauen Kulisse eines irischen Küstenorts inszeniert Regisseurin Aoife McArdle in ihrem Debütfilm ein hochästhetisches Chaos, in dem Gut und Böse nur schwer zu unterscheiden sind.

Generation 14plus
Fortuna

von Germinal Roaux Schweiz / Belgien 2018 Französisch, Amharisch
mit Kidist Siyum Beza, Bruno Ganz, Patrick d’Assumçao, Assefa Zerihun Gudeta, Yoann Blanc „Bitte erhöre mein Gebet. Du weißt, dass ich deine Hilfe brauche. Du weißt, dass ich allein bin. In einem Land, das ich nicht kenne. In einer Sprache, die ich nicht spreche. In einem Leben, das ich nicht verstehe.“

In einem Kloster, mitten im vom Schnee bedeckten Bergmassiv des Schweizer Simplon, faltet die 14-jährige Fortuna, vor einer Marienstatue kniend, die Hände zum Gebet. Ein Foto erinnert an ihre Eltern, die sie seit der traumatisierenden Überquerung des Mittelmeers nicht mehr gesehen hat. Wie viele andere Geflüchtete ist das äthiopische Mädchen bei katholischen Ordensbrüdern untergekommen – übergangsweise, bis ihr Aufenthaltsrecht geklärt ist. Einsam und voller Sehnsucht nach Geborgenheit trägt Fortuna ein Geheimnis in sich, von dem sie nicht einmal dem Vorsteher des Ordens erzählen kann. Mit einem Bogen aus Bildern, vom gewaltsam brausenden Meer bis zur erhaben drohenden Gebirgskette, zeichnet Germinal Roaux das Porträt einer Gestrandeten und lotet die Grenzen der Liebe aus.
Generation 14plus
Adam

von Maria Solrun Deutschland / Island / Mexiko / USA 2018 Deutsch, Englisch
mit Magnus Mariuson, Eszter Tompa, Floriane Daniel, Julia Kratz, Hans Brückner „Ich bin ein normaler Typ und möchte ein normales Leben haben. Das wird mir aber grad nicht gegönnt.“

Bei weit geöffneten Fenstern schallt die Musik von Adams Mutter in den Berliner Innenhof. Durch die heftigen Bässe fühlt er sich mit ihr verbunden. Ansonsten haben die Welten des gehörlosen jungen Mannes und der Technomusikerin nicht viel miteinander gemein. Jetzt ist sie krank, irreversible Hirnschädigung durch Alkohol, heißt es. Adam ist auf sich allein gestellt. Er schafft sich einen eigenen Zugang zur Außenwelt, verliebt sich und begibt sich auf die Suche nach seinem Vater. Auf jedem Schritt begleitet ihn der Wunsch seiner Mutter, nicht mehr leben zu wollen, wenn sie jemals ein Pflegefall werden sollte. Adam begegnet all dem auf eine ganz eigene, lakonische Art. Regisseurin Maria Solrun gibt ihm eine Stimme und viel Raum, um sich zu entfalten.

Forum
La casa lobo The Wolf House

von Cristóbal León, Joaquín Cociña Chile 2018 Spanisch, Deutsch
mit Amalia Kassai, Rainer Krause Eine Geschichte baut auf die nächste auf. In der ersten geht es um eine lebensfrohe Gemeinde frommer Deutscher im Süden von Chile. So idyllisch die Berge und rosigen Wangen in den Archivbildern, die hier zum Einsatz kommen, auch wirken mögen, selbst der Erzähler erwähnt die Gerüchte, die Geschichte weniger appetitlicher Art sind. Dann wird ein Text eingeblendet, der nicht nur von Maria erzählt, einem Mädchen, das aus der Siedlung in den Wald geflohen ist, um einer Strafe zu entgehen, sondern auch von drei Schweinchen und einem bösen Wolf. Der Großteil des Films schildert in einer betörend-kunstvollen Stop-Motion-Animation, was Maria in dem Haus widerfährt, das sie im Wald entdeckt hat. Hierbei handelt es sich weniger um eine Geschichte als um eine Ortserkundung, denn das Haus ist stets in Bewegung: Bilder tänzeln über die Wände, Möbel tauchen auf und verschwinden, Zimmer dehnen sich aus und schrumpfen, Lampen flackern, Wesen wachsen aus dem Boden wie Bäume. Auch das Mädchen und die Schweine verlieren bald ihre feste Gestalt. Es scheint, als wolle selbst das Haus, das um sie her bebt, etwas loswerden, eine weitere Geschichte vielleicht – oder doch eine Warnung? „Es war einmal…

Generation 14plus
High Fantasy

von Jenna Bass Südafrika 2017 Englisch
mit Qondiswa James, Nala Khumalo, Francesca Varrie Michel, Liza Scholtz, Loren Loubser „Ich versuche nicht davor zu fliehen, wer ich bin. So ist es nun mal, ich wurde in diesen Körper geboren und kann ihm nicht entkommen. Bin ich wütend darüber, was er ist? Ja.“

Eine unverfängliche Vorstellung, weil man davon ausgehen kann, dass sie ohnehin nie Realität wird: im Körper eines anderen Menschen zu stecken. Lexi und ihren Freund*innen widerfährt während eines Campingtrips aber genau das. Der Schock ist riesig. Zumal es bereits vor dem unerklärbaren Ereignis Spannungen gegeben hat: zwischen den drei jungen Frauen und Thami, dem einzigen Mann, aber auch zwischen der weißen Lexi und der schwarzen Xoli. Im Bann des Körpertauschs brechen Konflikte auf, die symptomatisch für die gesellschaftlichen Verwerfungen in der südafrikanischen Rainbow Nation stehen. Eingefangen mit den Smartphones der Protagonist*innen entspinnt sich ein ebenso kluger wie bissiger Versuch über die Politik der Körper, Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid.

Panorama
Marilyn

von Martín Rodríguez Redondo Argentinien / Chile 2018 Spanisch
mit Walter Rodríguez, Catalina Saavedra, Germán de Silva, Ignacio Giménez, Rodolfo García Werner Es ist nicht viel los im ländlichen Argentinien, wo der junge, schüchterne Marcos mit seiner Familie lebt. Die Umstände sind bescheiden und die Geschlechterrollen klar verteilt. Der heiße Sommer macht das Leben nicht eben leichter, doch das Geld muss verdient und die Kuhherde zusammengehalten werden. Marcos schafft sich im Alltag immer wieder kleine Inseln der Freiheit, schminkt sich heimlich sein fast noch kindliches Gesicht oder schlüpft hinter verschlossener Tür in bunte Kleider. Der Karneval steht vor der Tür und soll Marcos‘ Leben genauso einschneidend verändern wie der unerwartete Umzug der Familie.
Mit großer Ruhe und ganz ohne leitende Musik zeichnet Martín Rodríguez Redondo in seinem Debütfilm das zärtliche Porträt einer Jugend und einer vorerst unterdrückten Selbstfindung. Das Brummen der Motorräder verheißt gleichzeitig Freiheit und Bedrohung, und obwohl es aus dieser Welt kein Entkommen zu geben scheint, ist die Situation nicht hoffnungslos, denn irgendwann ist da der junge Federico. Kontemplativ sind die Bilder, geradlinig ihr Fluss, überraschend ist der Lauf der scheinbar vorherbestimmten Ereignisse. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Mittwoch, 21.2. Tag 7

Perspektive Deutsches Kino Whatever Happens Next

von Julian Pörksen Deutschland / Polen 2018 Deutsch
mit Sebastian Rudolph, Lilith Stangenberg, Peter René Lüdicke, Christine Hoppe, Eike Weinreich Klar, gehen könnte man immer. Jetzt. Sofort. Man könnte aus dem Auto, dem Zug, vom Fahrrad steigen und einfach weg sein. Diesem Gedanken, den man normalerweise rasch verdrängt, gibt der 43-jährige Paul Zeise eines Tages nach und lässt alles zurück: Frau, Beruf, die gesamte bürgerliche Existenz. Fortan gondelt er als freundlicher Taugenichts, Schnorrer und Hochstapler durchs Land. Ungebeten setzt er sich in fremde Autos, ebenso ungebeten taucht er auf Partys und Beerdigungen auf, macht gemeinsame Sache mit einer dementen Großmutter und versetzt unabsichtlich eine Kleinfamilie in Angst und Schrecken, weil er sich schamlos in deren Leben drängt. Von einem Studenten nach Polen mitgenommen, irrt er dort als Wohnungsloser durch die Straßen, zieht zwischenzeitlich ins Krankenhaus ein und verliebt sich schließlich in die etwas durchgeknallte Nele (29), die ihn ihrerseits ins Wunderland ihres Lebens hineinzieht. Dass ihm inzwischen ein von seiner Frau beauftragter Privatdetektiv auf den Fersen ist, ahnt Paul nicht. Julian Pörksens Film ist ein ebenso komischer wie melancholischer Streifzug durch unsere Gesellschaft, eine von schönen, dubiosen und verirrten Charakteren bevölkerte Welt.
Generation 14plus Danmark Denmark

von Kasper Rune Larsen Dänemark 2017 Dänisch
mit Frederikke Dahl Hansen, Jonas Lindegaard Jacobsen, Jacob Skyggebjerg, Jens „JK“ Kristian, Marta Holm „Wie gehts dir?“ · „Küssen wir uns ab jetzt zur Begrüßung?“

Norge und seine Freunde leben in den Tag hinein, trinken, rauchen, feiern und haben immer etwas zu erzählen. Als die 16-jährige Josephine ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, herrscht nur für einen kurzen Moment Stille. Die beiden Jugendlichen beginnen, sich zaghaft anzunähern, und es entstehen Gefühle, die ihr bisheriges Bild vom Leben und von sich selbst in Frage stellen. Das Wort „Liebe“ würde ihnen dafür nicht unbedingt in den Sinn kommen. Die Kamera registriert aufmerksam ihre Gesten und Blicke, beobachtet, was die Körper und Gesichter einander sagen, oder eben nicht. Urteilsfrei und aus respektvoller Nähe zeichnet Kasper Rune Larsen in seinem Debütfilm ein realistisches Porträt junger Leute und der komplizierten Vielgestalt ihrer Wirklichkeiten.
Generation 14plus Dressage

von Pooya Badkoobeh Iran 2018 Farsi
mit Negar Moghaddam, Yasna Mirtahmasb, Baset Rezaei, Houshang Tavakoli, Ali Mosaffa „Golsa. Gib uns den Film. Du weißt, was passieren wird, wenn ihn jemand findet. Was willst du?“ · „Schrotte das Auto deines Vaters.“ · „Wie?“ · „Fahr gegen einen Baum.“ · „Bist du verrückt?“

Mehr aus Langeweile als aus Not rauben Golsa und ihre Freund*innen einen Kiosk aus. Beim Zählen der Beute fällt ihnen auf, dass sie versäumt haben, die Aufzeichnung der Überwachungskamera mitzunehmen. Jemand muss an den Tatort zurückkehren und den Film holen. Golsa beugt sich den Anderen, doch die Konsequenzen des Überfalls geben ihr nachhaltig zu denken. Anstatt den Datenträger auszuhändigen, versteckt sie ihn im Pferdestall, dort, wo sie sich am freiesten fühlt. Im Verborgenen sucht sie einen eigenen Weg, mit der Tat umzugehen. Aus Angst um ihr gesellschaftliches Ansehen setzen ihre Kompliz*innen und deren Familien aus der iranischen Oberschicht sie zunehmend unter Druck. Golsa beginnt sich der allgegenwärtig wirkenden Logik von Macht, Erpressung und Geld zu entziehen.
Generation 14plus Les faux tatouages Fake Tattoos

von Pascal Plante Kanada 2017 Französisch, Englisch
mit Anthony Therrien, Rose-Marie Perreault, Lysandre Nadeau, Brigitte Poupart, Nicole-Sylvie Lagarde

>„Lemonade ist ein total geiles Album! Beim Konzert habe ich sogar den ‚Single Ladies‘ Tanz getanzt.“ · „Dich packt echt der Single Ladies Vibe?“ · „Ja, seit ein paar Wochen bin ich eine Vollzeit-Single-Lady.“

Mag bemerkt Théos Fake-Tattoo sofort. Nach einem Punk-Konzert treffen die beiden unverhofft an einer Bartheke aufeinander. Mit ihrer selbstsicheren Art verunsichert Mag den introvertierten Rocker, lockt ihn aber auch aus der Reserve und lädt ihn ein, die Nacht mit ihr zu verbringen. Es ist sein 18. Geburtstag und die Begegnung mit Mag ist so schicksalhaft wie ungünstig – in zwei Wochen zieht Théo zu seiner Schwester, vier Autostunden entfernt. Eine Beziehung mit „Ablaufdatum“, sagt Mag. Dennoch genügt die wenige Zeit, um zu bemerken, dass Théo etwas belastet. Mag fragt nicht nach, sie nimmt die Umstände wie sie eben sind. Leichtigkeit und Reife liegen in ihrer Haltung, mit der auch Regisseur Pascal Plante von dieser Liebe erzählt.

Kurzfilme 3 – Kplus
Generation Kplus
Brottas Tweener | Ringen

von Julia Thelin Schweden 2018 Schwedisch
mit Ellen Bökman, Nadine Arizcurinaga Ben Chaouch, Inez Torhaug, Arman Fariborz Saleh, Alexej Manvelov
Empfohlen ab: 12 Jahreneneration Kplus
Cena d’aragoste Lobster Dinner | Hummer zum Abendbrot

von Gregorio Franchetti USA / Italien 2017 Italienisch
mit Matteo De Buono, Edoardo Zuena, Marta Zoffoli, Fanni Wrochna
Empfohlen ab: 12 Jahren
Generation Kplus Hvalagapet Walschlund

von Liss-Anett Steinskog Norwegen 2017 Norwegisch
mit Sina Håland, Sivert Goa
Empfohlen ab: 12 Jahren
Generation Kplus  Snijeg za Vodu Snow for Water | Schnee für Wasser

von Christopher Villiers Bosnien und Herzegowina / Großbritannien 2017 Bosnisch
mit India Tanović, Hadrian Tanović, Izudin Bajrović, Saša Krmpotić, Amar Čustović
Empfohlen ab: 12 Jahren
Generation Kplus Toda mi alegría All My Joy | Augenblicke meiner Freude

von Micaela Gonzalo Argentinien 2017 Spanisch
mit Tali Slipak, Ornella D’Elia, Mauro Gonzalo, Tobías Millstein, Gonzalo Altamirano
Empfohlen ab: 12 Jahren
Generation Kplus A Field Guide to Being a 12-Year-Old Girl Handbuch einer 12-Jährigen

von Tilda Cobham-Hervey Australien 2017 Englisch
Empfohlen ab: 12 Jahren
Dokumentarische Form

NATIVe – Indigenous Cinema
MA’OHI NUI, au cœur de l’océan mon pays
MA’OHI NUI, in the heart of the ocean my country lies

von Annick Ghijzelings Belgien 2018 Tahitisch, Französisch mit Flora Devatine
Dokumentarische Form

Die Stimme der Vorfahrin erzählt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des auf Tahiti lebenden Volkes der Ma’ohi. Sie wendet sich an den jungen Tanaoa, der sich auf die Suche nach der Identität seines Volkes begibt. Augenzeugen erinnern sich an die Atomtests, die die Kolonialmacht Frankreich von 1966 bis 1996 auf den nahe gelegenen Atollen Moruroa und Fangataufa in Französisch-Polynesien durchführte. Die gesprochenen Worte werden von Aufnahmen explodierender Bomben in Zeitlupe illustriert, deren dumpfes Donnern dem Klang traditioneller polynesischer Trommeln ähnelt. Obwohl die Ma’ohi das drohende Unheil spürten, konnten sie sich weder zur Wehr setzen noch entfliehen. Gezwungen, ihr Land aufzugeben, und getäuscht von den Verlockungen des Geldes und des modernen Lebens, verloren sie Stück für Stück die Bindung an ihre Kultur, die traditionelle Lebensweise, ihre Sprache und an den Ozean. Dennoch ist der Wille der Ma’ohi, den Widerständen zu trotzen, stark und ungebrochen. Im Film verleihen die poetischen Worte der Aktivistin und Schriftstellerin Flora Devatine der Forderung ihres Volkes auf dem Weg in die Unabhängigkeit Nachdruck.

Galerie zwischendurch

Dienstag, 20.2. Tag 6

Perspektive Deutsches Kino draußen outside

von Johanna Sunder-Plassmann, Tama Tobias-Macht Deutschland 2018 Deutsch Dokumentarische Form

Obdachlose, Berber, Vagabunden, Nichtsesshafte. Alles das Gleiche? Oder völlig Unterschiedliches? Manchmal leisten bereits die Worte Hilfestellung für einen Perspektivwechsel. Auch draußen nimmt andere Perspektiven ein: Der Film begleitet vier Menschen, die auf der Straße leben und wenig besitzen. Darunter nichts, was gesellschaftlichen Status sichtbar machen könnte, und dennoch alles wertvoll. Matze, Elvis, Filzlaus und Sergio sind Überlebenskünstler und Persönlichkeiten. Um ihre Geschichten zu erfahren, verfolgen die beiden Regisseurinnen eine besondere Strategie: Sie konzentrieren sich auf die Gegenstände, die ihre Protagonisten bei sich tragen. Sie bitten sie, ihnen ihre Welt zu öffnen und einen Blick in ihre Plastiktüten, Taschen, Einkaufswagen zu gewähren, so, als würde man ein fremdes Haus betreten. Die Objekte darin enthalten — eben weil es nur so wenige sind — eine Fülle von Informationen und Bedeutungen, sind mit Emotionen und Erinnerungen aufgeladen, Bruchstücke von Lebensgeschichten. In Gesprächen nimmt diese Fülle Gestalt an. Wir berühren und werden berührt.
Deutschland 2018 Deutsch Dokumentarische Form 80 Min · Farbe · 2K DCP Weltpremiere
Unaufgeregt belgeitet die Kamera ihre Protagonisten. Die Männer erzählen von ihrem Leben, ihren Problemen, ihren Wünschen und Idolen. Die Kamera wirft einen intimen Blicke auf ihre Schätze und ihr Eigentum, während wir erfahren, warum sie auf der Straße leben und teilweise ihre Familien verlassen haben. Ausgeklammert wird die Interaktion mit anderen Menschen. Optisch gibt es einige spannende Eintellungen, die Objekte gut in Szene setzen. Die Doku ist unaufgeregt und ohne überraschungen, gut gemacht.

Generation 14plus Unicórnio Unicorn

von Eduardo Nunes  Brasilien 2017 Portugiesisch
mit Bárbara Luz, Patrícia Pillar, Zé Carlos Machado, Lee Taylor
„Ich weiß nicht, was es war, Papa. Ich denke, es war das Licht, das durch das Fenster kam und ihr Gesicht erhellte. Mama! Warum siehst du so schön aus?“ In berauschend immersiven Bildern zeichnet das rätselhafte Drama die Coming-of-Age-Geschichte der 13-jährigen Maria, die allein mit ihrer Mutter in ländlicher Abgeschiedenheit lebt. Als ein junger Mann mit seiner Ziegenherde in die Nachbarschaft zieht, gerät ihr Leben aus dem Gleichgewicht. Während in Maria verborgene Wünsche und Ängste aufkeimen, beobachtet sie besorgt, wie ihre Mutter aufblüht. Ihre Gedanken teilt Maria nur mit ihrem Vater, den sie in einer irreal anmutenden Heilanstalt besucht. Wieso ist er dort? Und warum behauptet er, dass Gott böse sei? Maria entschließt sich zu etwas Unbegreiflichem. Zwischen betörender, visueller Opulenz und der märchenhaften Poesie seiner Erzählung schafft der Film einen Raum, der Fantasie und Reflexion zugleich nährt.
Zwei Kurzgeschichten wurden hier umgesetzt. der Film besticht durch seine Landschaft und deren Charakter, während ich das zu Filmbeginn und zwischendurch auftauchende EInhorn als überflüssiges Beiwerk befand. Hoffentlich sieht niemand den Film wegen des Einhorns an. Spannender ist die Geschichte des Mädchens,aus eren Perspektive wir die Tage erleben und das eifersüchtig reagiert, als die Mutter dem jungen Hirten näher kommt. Geräusche, Bäume, Tiere und eben die Landschaft bieten eine gute Kulisse und wir wissen nicht, ob die Unterhaltungen mit dem Vater in einem dunklen gekachelten Zimmer ihre Fantasie sind oder vielleicht seine. Skuril, fast ein wenig schrullig und er könnte die Kurzgeschichte auch kurz erzählen, doch die Ästhetik der Bilder steht im Vordergrund.
Forum Teatro de guerra Theatre of War

von Lola Arias Argentinien / Spanien 2018 Spanisch, Englisch, Nepalesisch
Dokumentarische Form
Der Krieg um die Falklandinseln dauerte von April bis Juni 1982 und kostete 655 argentinische und 255 britische Soldaten das Leben. Er endete mit der militärischen Niederlage Argentiniens und bis heute umstrittenen Gebietsansprüchen zwischen den beiden Staaten.
35 Jahre nach Kriegsende lädt die argentinische Künstlerin und Regisseurin Lola Arias Veteranen ein, sich zu erinnern – gemeinsam, zu zweit oder im Dialog mit der Kamera. Briten und Argentinier stehen sich als ehemalige Feinde gegenüber. Zugleich bilden sie ein Ensemble, wenn sie etwa in einem verlassenen Gebäude, einer Bühne gleich, eine Kampfszene nachstellen. Landkarten, verblichene Zeitschriften, Aufnahmen aus der unwirklichen Gegend der Gefechtsschauplätze liefern visuelle Ausgangspunkte und filmische Räume für ihre Geschichten über die Angst vorm Sterben und vorm Töten, über die Auswirkungen eines Krieges, der sie alle gezeichnet hat. Doch Teatro de guerra bleibt nicht in der Vergangenheit: In inszenierten Begegnungen mit jungen Schauspielern, die heute so alt sind wie Marcelo, Jim und die anderen es damals waren, stellt der Film auch die Frage, wie Erinnerungen vererbt werden und weiterleben.
Spannendes Projekt, das hier für die Leinwand adaptiert wurde. Der Malwinas/Falkland Konflikt von Veteranen/Soldaten, Anfang 50, aus ihrer Perspektive ein wenig aufgearbeitet. Leider wirken die Ausschnitte fast beliebig, auch wenn der rote Faden klar wird, vielleicht hätte man doch bei der Installation und dem Theaterstück bleiben sollen, auch wenn es spannend ist, hier eine Auseinandersetzung von beiden Seiten mitzubekommen und auch die junge Generation in Form von Schülerinnen und Schülern mit einbezogen wird.
Forum
An Elephant Sitting Still

von Hu Bo
Volksrepublik China 2018
Mandarin
mit Zhang Yu, Peng Yuchang, Wang Yuwen, Liu Congxi
In der nordchinesischen Stadt Manzhouli soll es einen Elefanten geben, der einfach nur dasitzt und die Welt ignoriert. Manzhouli wird zur fixen Idee für die Helden dieses Films, zum erhofften Ausweg aus der Abwärtsspirale, in der sie sich befinden. Da ist der Schüler Bu, der auf der Flucht ist, nachdem er den Schulhofschläger Shuai die Treppe hinuntergestoßen hat. Dann Bus Mitschülerin Ling, die mit ihrer Mutter bricht und sich von ihrem Lehrer umgarnen lässt, und Shuais älterer Bruder Cheng, der sich für den Suizid eines Freundes verantwortlich fühlt. Schließlich, neben vielen anderen Figuren, deren Schicksale untrennbar verknüpft sind, Herr Wang, ein rüstiger Pensionär, dessen Sohn ihn in ein Heim verfrachten will. In virtuosen Bildkompositionen erzählt der Film einen einzigen spannungsgeladenen Tag vom Morgengrauen bis zum Abend, wenn endlich der Zug nach Manzhouli abfahren soll.
Hu Bo, der in China bereits mit seinen Romanen Aufsehen erregte, gibt mit diesem vierstündigen Porträt einer Gesellschaft von Egoisten sein elektrisierendes Regiedebüt. Tragischerweise ist es zugleich sein Testament. Am 12. Oktober 2017 hat sich der 29 Jahre junge Künstler das Leben genommen.

Als es nach 2,5 Stunden aufregend wurde, hab ich erstmal eine halbe Stunde Pause gemacht, bevor ich mit dann die letzten Minuten angesehen habe. Pause hab ich deswegen gemacht, weil die Charaktäre wie Puppen wirkten, die von jemandem gespielt werden, fast zombiesk in ihrer gesellschaftlichen Stellung oder in ihren Positionen gefangen wirkten. Der Ausbruch wirkte dann umso heftiger. Die Geschichte ist dabei keine Minute langweilig, auch wenn sie in grauer depressiver Umgebung spielt, sondern steigert sich bis zuletzt und verwehrt dann doch irgendwie den Höhepunkt, trotz Tod und Leid, Rache, Unterdrückung und fehlender Zukunftsperspektiven. Schüler und ihre Träume, ihre Altagsprobleme, Mobbing und Sehnsüchte nach etwas Anderem, etwas Besserem bilden den Mittelpunkt der Geschichte und dazu die Flucht vor möglichen Konsequenzen der eigenen Handungen. Vielleicht ist es doch der Lichtblick, wenn es heißt, wollen wir nachsehen, ob es woanders wirklich nicht besser ist. Und dann ist da noch der Sitznde Elefant, der verbindet. Sehenswert.

Forum
Yours in Sisterhood

von Irene Lusztig
USA 2018
Englisch
Dokumentarische Form
Atlanta, vor einer Tankstelle an einer kleinstädtischen Straßenkreuzung. Bowling Green, Kentucky, auf einem Privatanwesen mit perfekt gepflegtem Rasen. Ein Garten vor einem Einfamilienhaus in Connecticut. Auf den ersten Blick sind es unscheinbare Orte, an denen Irene Lusztig auf ihrer zweijährigen Reise durch die USA mehrheitlich Frauen bittet, Leserbriefe vorzulesen und zu kommentieren, die aus dem Archiv der liberal-feministischen Zeitschrift „Ms.“ stammen. Geschrieben vor ungefähr 40 Jahren, zumeist von Frauen, die in der Zeitschrift erschienene Artikel zum Anlass nahmen, von sich zu erzählen – offenherzig, privat, oft erleichtert, manchmal erbost. In den Briefen geht um Schwangerschaftsabbrüche, um lesbische Liebesaffären von verheirateten Frauen, um die Ignoranz des Magazins gegenüber Lebenswirklichkeiten schwarzer Frauen…
Irene Lusztig gelingt es in ihrer dokumentarischen Inszenierung, einen Fundus der Frauenbewegung von damals in eine vielschichtige Beziehung mit der Gegenwart zu bringen. Das Wort steht dabei nur vermeintlich im Vordergrund. Dem Publikum ist es überlassen, einen feministischen Kosmos zu entdecken, den Yours in Sisterhood auf vielen Ebenen zugänglich macht.

Spannend, wie die Briefe vorgelesen werden und erschreckend, wenn Leute von Heute, mit den Problemen aus den 70ern konfrontiert werden und feststellen, dass die Gesellschaft sich nicht zum Besseren weiterentwickelt hat, sondern nur ihre Probleme vor sich herschiebt. Manchmal sogar wieder ins Gegenteil verkehrt. Emanzipation ist ein Prozess, auf dem man sich nicht ausruhen kann, es ist eine stetige Bewegung und ein Muss, daran weiterzuarbeiten und etwas zu unternehmen, erkennen auch die Leserinnen von Heute. Während am Anfang nur gelesen wird, übernimmt im Laufe des Films die Kommentierung und Einschätzung selbiger eine immer wichtigere Rolle. Sehenswert, gerne kürzer.
Forum
14 Apples

von Midi Z
Taiwan / Myanmar 2018
Burmesisch
Dokumentarische Form
Wang Shin-hong leidet unter Schlaflosigkeit. Ein Wahrsager rät zu einer 14-tägigen Kur, während der der Geschäftsmann aus Mandalay – sein Auto, seine gefüllte Geldbörse verraten, dass die Geschäfte relativ gut laufen – sich als temporärer Mönch in einem Kloster aufhalten und täglich einen Apfel essen soll. So etwas geht in Burma, heute.
Wang Shin-hong kommt im zugewiesenen ländlichen Kloster an, wird rasiert und ist in der roten Kutte prompt eine Autorität. Die Frauen im Dorf – man sieht ihrer Kleidung, den Hütten im Hintergrund an, wie arm sie sind – stecken auf der Willkommensprozession mehr als sie haben in seine Almosenschüssel. Wang Shin-hong erfährt wenig später als ihr Berater, der er kurzzeitig geworden ist, von den Versuchen der Dorfbewohner, wie sie als legale oder illegale Arbeitsmigranten in China, Thailand oder Malaysia versuchen zu überleben, ein Auskommen zu finden. Und davon, wie die anderen Mönche im Kloster versuchen, von den zusätzlichen Einkünften zu profitieren. 14 Apples ist ein verstörender Dokumentarfilm über die verführerische Macht eines nicht nur an humanistischen Idealen ausgerichteten Buddhismus im Globalisierungszeitalter.

Nach 7 Äpfeln war Schluss, dann endet der Film. Ich will nicht behaupten, dass das spannnend war. Ein Ausschnitt aus einer Realität, ein paar Ängste, Sehnsüchte und Probleme, die Aufmerksamkeit erfordern. Naja, ok.

Montag, 19.2. Tag 5

Generation Kplus Dikkertje Dap My Giraffe | Mein Freund, die Giraffe

von Barbara Bredero Niederlande / Belgien / Deutschland 2017 Niederländisch
mit Liam de Vries, Yannick van de Velde, Rayan Belrhazi Alaoui, Martijn Fischer, Egbert-Jan Weeber

„Wir sollten doch gemeinsam zur Schule gehen.“ · „Giraffen brauchen keine Schule. Sie wissen alles, was sie wissen müssen.“
Aus einem der berühmtesten Kindergedichte der Niederlande entspinnt sich eine humorvolle, fantasievolle Geschichte um den Wert und den Wandel einer ungewöhnlichen Freundschaft. Dikkertjes bester Freund hat große, dunkle Augen, einen superlangen Hals und weiches, hellgeflecktes Fell: Er heißt Raf, kam am selben Tag wie Dikkertje zur Welt und ist eine sprechende Giraffe. Nun werden die beiden vier Jahre alt und ihr erster Schultag steht bevor. Das zumindest hat Dikkertje versprochen. Doch in der Schule sind Tiere nicht erlaubt. Bunte Luftballons zerplatzen, rote Gummistiefel bleiben ungetragen und abendliche Taschenlampengrüße unbeantwortet.
Kann man mehr als einen Freund haben? Wird klar beantwortet. Die sprechende Giraffe findet es heraus. Nett für die jüngeren Kids und kommt ins Kino. Checker Tobi gibt der Giraffe dann die Stimme.

 

74 Min · Farbe

Generation Kplus Ceres

von Janet van den Brand Belgien / Niederlande 2017 Niederländisch Empfohlen ab: 12 Jahren Dokumentarische Form
„Für mich war das Schlachten der Tiere nie etwas Schlimmes. Es ist einfach normal. Stadtkinder … ich glaube, die sehen so etwa nie. Sie sehen dafür andere Dinge, die ich nicht mitbekomme.“

Ferkel werden geboren, Kälber, Lämmer und Küken. Es wird gesät, gepflanzt und geerntet. Tiere werden geschlachtet. Die Kamera ist hautnah dabei; sie folgt Koen, Daan, Sven und Jeanine durch ihren Alltag. Die vier Kinder wachsen auf Bauernhöfen auf, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Von klein auf helfen sie bei der Arbeit, lernen Verantwortung zu tragen und Abschied zu nehmen. Werden sie die Höfe ihrer Eltern einmal übernehmen? In ihrem Langfilmdebüt porträtiert Janet van den Brand junge Menschen, ihre innige Verbundenheit mit der Natur, ihre Vorstellungen und Wünsche. Durch alle Jahreszeiten begleitet sie ihre Protagonist*innen und zeichnet ein realistisches Bild von Leben und Arbeit in der Landwirtschaft, ohne falsche Romantik und doch voller Poesie.

Dokumentarische Form 73 Min Farbe Weltpremiere
Unglaublich nah dran mit der Kamera, fast auf Makroebene. Hat mir sehr gut gefallen und ist nicht nur Stadtkids zu emfehlen, auch wenn geschlachtet wird. Freue mich auf das Interview mit dem Regisseur am Nachmittag.

Generation Kplus Los Bando

von Christian Lo Norwegen / Schweden 2018 Norwegisch, Schwedisch mit Tage Hogness, Jakob Dyrud, Tiril Marie Høistad Berger, Jonas Hoff Oftebro, Nils Ole Oftebro
Empfohlen ab: 9 Jahren

„Dann spiele ich mein Solo und du das Schlagzeug. Ich meine es ernst. Wir werden Legenden. Wir werden den Rock für immer verändern.“

Schon von klein auf träumen die besten Freunde Axel und Grim davon, mit ihrer Rockband „Los Bando Immortale“ in die Musikgeschichte einzugehen. Als sie eines Tages eingeladen werden, an der norwegischen Rock-Championship teilzunehmen, scheint plötzlich alles möglich. Nur leider kann Axel gar nicht singen. Und weil Grim es nicht übers Herz bringt, ihm die Wahrheit zu sagen, landen die beiden gemeinsam mit der neunjährigen Cellistin Thilda und dem Rallyefahrer Martin auf einem musikalischen Roadtrip Richtung Norden. Als sich daraus eine rasante Verfolgungsjagd entwickelt, zeigt sich, dass die Reise für jeden der vier auch einen Ausbruch darstellt. Mit jedem Kilometer wächst die Gruppe enger zusammen und steuert siegessicher das große Finale an.
94 Min · Farbe
Witziger Bandfilm, mit starker Bassistin, die ihren Traum vom Sieg beim großen Bandfestival umsetzen wollen. Zwischendurch wird festgestellt, dass manche Idole auch Arschlöcher sein können. Haltet am Traum fest und redet miteinander, grade, wenn der Sänger irklich nicht singen kann, sollte man es ihm sagen, denn beim Livekonzert wird Autotune nicht weiterhelfen.

Generation Kplus Les rois mongols Cross My Heart | Hand auf’s Herz

von Luc Picard Kanada 2017 Französisch, Englisch mit Milya Corbeil-Gauvreau, Anthony Bouchard, Henri Picard, Alexis Guay, Clare Coulter
Empfohlen ab: 12 Jahren

„Mimi … hättest du gerne eine Oma? Sie könnte uns in den Schlaf wiegen, uns vorlesen, uns Kuchen backen …“ · „Und ein Micky-Maus-Kostüm nähen?“

Montreal 1970. Während die linksradikale-nationalistische „Front für die Befreiung Quebecs“ die Provinz in den Ausnahmezustand versetzt, muss die zwölfjährige Manon tatenlos zusehen, wie ihre Familie auseinanderfällt. Der Vater ist krank und die überforderte Mutter gezwungen, ihre beiden Kinder in getrennte Pflegefamilien zu geben. Doch Manon hat sich geschworen, ihren kleinen Bruder Mimi niemals allein zu lassen, und fasst einen tollkühnen Plan: Sie gründet eine revolutionäre Zelle und entführt gemeinsam mit ihren Cousins eine ahnungslose Oma. Sie fordern selbstgebackenen Kuchen, Gutenachtgeschichten und vor allem, dass man sie so leben lässt, wie sie es wollen. In einer abgelegenen Hütte verbringen sie Tage in paradiesischer Freiheit fernab von der Ignoranz der Erwachsenen.

Kanada 2017 Französisch, Englisch 104 Min Farbe
Für mich unerartete Richtungen, nicht so vorhersehbar und ich hatte ihn eher bei 14 Plus erartet. Die Entführung einer alten Dame soll den Kids helfen, bringt aber nur weitere Probleme. Sehenswert mit einem Blick auf Umsturzzeiten und Militärrecht in Kanada, die die Kids nur am Rande mitbekommen werden.

Generation Kplus El día que resistía  he Endless Day | Der endlose Tag

von Alessia Chiesa Argentinien / Frankreich 2018 Spanisch mit Lara Rógora, Mateo Baldasso, Mila Marchisio Empfohlen ab: 11 Jahren

„Bleib nah bei mir. Im Wald sind vielleicht Wölfe.“ · „Wie in der Geschichte?“ · „Ja, wie in der Geschichte.“

Die achtjährige Fan ist allein mit ihren jüngeren Geschwistern Tino und Claa. Ihr Reich: ein großes, alleinstehendes Haus auf dem Lande, ein verwunschener Garten mit knorrigen Apfelbäumen und ganz in der Nähe ein geheimnisvoller Wald wie der aus „Hänsel und Gretel“. Fan kümmert sich liebevoll um Tino und Claa. Sie ist die Bestimmerin, legt die Regeln fest und liest den Kleinen gruselige Märchen vor. Bis Tino entdeckt, dass Fan sich selbst nicht an die Regeln hält und auch Claa ihren eigenen Wünschen folgt. Allmählich verliert sich die anfängliche Leichtigkeit des geschwisterlichen Zusammenlebens im immer bedrohlicher werdenden Dunkel des umliegenden Waldes. In beklemmend schönen Bildern erzählt Alessia Chiesa in ihrem Langfilmdebüt von Zuneigung und Rebellion.

Argentinien / Frankreich 2018 Spanisch 98 Min · Farbe Weltpremiere
Die drei Kids im Haus im Wald beginnen lustig und werden immer düsterer. Da lässt sich einiges vermuten und das Ende ist noch düsterer. Die Situation spitzt sich zu und endet in einem schlimmen Szenario. Die eigentliche Jexe aus der Geschichte ist die etwas ältere Schwester, vermutlich von den Erwachsenen, die sie instruiert haben dazu gemacht.

 

Perspektive Deutsches Kino Rückenwind von vorn Away You Go

von Philipp Eichholtz Deutschland 2018 Deutsch mit Victoria Schulz, Aleksandar Radenković, Daniel Zillmann, Angelika Waller, Karin Hanczewski

Ist Erwachsenwerden einfach und Erwachsensein schwer? Die Berlinerin Charlie findet es verdammt schwer, die Erwartungen ihrer Umgebung und ihre eigenen auseinanderzuhalten. Ihr Freund Marco möchte ein Kind und Kollege Gerry mutmaßt ungefragt: „Fünf Jahre zusammen? Na, da seid ihr doch bestimmt bald zu dritt.“ Doch Charlie ist sich uneins, ob es eigentlich schön wäre, ein Kind zu haben, oder ob sie sich dabei womöglich selbst verloren gehen würde. In ihrem Beruf als Lehrerin ist sie oft ziemlich gefordert, ihre geliebte, lebenslustige Oma wird krank, und mit Marco läuft es gerade nicht besonders, er langweilt sie oft. Dabei war am Anfang alles so wunderbar leicht und spontan. Sie hätte gern wieder etwas von der Aufregung von früher zurück, als sie bis in die Morgenstunden tanzen war. Anderen fällt das offenbar leichter, dieses Erwachsensein. Gerry kauft sich einen Wohnwagen und will sich Richtung Balkan treiben lassen, ihre beste Freundin bricht mit dem Rucksack nach Asien auf. Überall Veränderung und bei ihr nur Stillstand? Charlie braucht frischen Wind.

Deutschland 2018 Deutsch 77 Min Farbe · 2K DCP Weltpremiere
Filminfos und Bilder:  Berlinale

Sonntag, 18.2. Tag 4

Generation Kplus Mochila de plomo Packing Heavy | Bleirucksack

von Darío Mascambroni Argentinien 2018 Spanisch 67 Min · Farbe
empfohlen ab 12 Jahren Weltpremiere
„Wenn Papa noch leben würde … Wärt ihr dann immer noch zusammen?“ · „Ja … Ja, ich denke schon.“

Heute ist der Tag der Wahrheit. Viel zu lange hat sich der zwölfjährige Tomás von den Erwachsenen vertrösten lassen. Seine Mutter, sein Großvater und die angeblichen Freunde seines Vaters, sie alle haben um ihn herum ein Labyrinth des Schweigens, der Ausflüchte und Widersprüche errichtet. Damit ist jetzt Schluss. Denn heute ist der Tag, an dem der Mann aus dem Gefängnis kommt, der seinen Vater getötet hat. Und Tomás ist vorbereitet. In seinem Rucksack hat er eine geladene Pistole. Rastlos und fest entschlossen, sich von den Halbwahrheiten der Erwachsenen zu befreien, zieht Tomás durch seinen Heimatort. Nach seinem Debüt Primero enero (Generation 2017) beweist Darío Mascambroni erneut seine feine Beobachtungsgabe, mit der er in atmosphärischen Bildern diese Vater-Sohn-Geschichte erzählt.
Generation Kplus
Les rois mongols Cross My Heart | Hand auf’s Herz
von Luc Picard Kanada 2017 Französisch, Englisch 104 Min · Farbe empfohlen ab 12 Jahre
„Mimi … hättest du gerne eine Oma? Sie könnte uns in den Schlaf wiegen, uns vorlesen, uns Kuchen backen …“ · „Und ein Micky-Maus-Kostüm nähen?“
Montreal 1970. Während die linksradikale-nationalistische „Front für die Befreiung Quebecs“ die Provinz in den Ausnahmezustand versetzt, muss die zwölfjährige Manon tatenlos zusehen, wie ihre Familie auseinanderfällt. Der Vater ist krank und die überforderte Mutter gezwungen, ihre beiden Kinder in getrennte Pflegefamilien zu geben. Doch Manon hat sich geschworen, ihren kleinen Bruder Mimi niemals allein zu lassen, und fasst einen tollkühnen Plan: Sie gründet eine revolutionäre Zelle und entführt gemeinsam mit ihren Cousins eine ahnungslose Oma. Sie fordern selbstgebackenen Kuchen, Gutenachtgeschichten und vor allem, dass man sie so leben lässt, wie sie es wollen. In einer abgelegenen Hütte verbringen sie Tage in paradiesischer Freiheit fernab von der Ignoranz der Erwachsenen.
Kurzfilme 2 – Kplus 18.02. 13:30 CinemaxX 3 (E) Deutsch eingesprochen | Kopfhörer für OV

Generation Kplus
Yover

von Edison Sánchez Kolumbien 2018 Spanisch
mit Yober Calvo Cuesta, Adalberto Scarpeta Romaña, Litzy Zamira Díaz
Empfohlen ab: 9 Jahren 12′

Generation Kplus
Trois rêves de ma jeunesse Three Dreams of My Childhood | Drei Träume meiner Kindheit

von Valérie Mréjen, Bertrand Schefer Rumänien 2017 Ohne Dialog
mit Adèle Hélène Esther Schefer, Bogdan Mares
Empfohlen ab: 9 Jahren 9′

Generation Kplus
Tråder Threads | Bänder

von Torill Kove Norwegen / Kanada 2017 Ohne Sprache
Empfohlen ab: 9 Jahren 14′
Generation Kplus
Jaalgedi A Curious Girl | Ein neugieriges Mädchen

von Rajesh Prasad Khatri Nepal / Frankreich 2017 Nepalesisch
mit Sharmila Khadka, Nanda Lal Khadka, Jhupri B.K.
Empfohlen ab: 9 Jahren 12′

Generation Kplus
Paper Crane Papierkranich

von Takumi Kawakami Australien 2018 Koreanisch, Englisch
mit Sonya Markowsky, Jin Kyoo Kang, Seon Hwa Yun, Juyoun Kang
Empfohlen ab: 9 Jahren 9′

Generation Kplus
Fire in Cardboard City In Pappstadt brennt’s

von Phil Brough Neuseeland 2017 Englisch
mit Leigh Hart, Ella Wilks, Anna Hall, Jeremy Wells, Matt Heath
Empfohlen ab: 9 Jahren

Wettbewerb (außer Konkurrenz)
Black 47

1847. Ein irischer Soldat, der in Afghanistan gekämpft hat, kehrt in die Heimat zurück und erlebt Hungersnot und britische Willkür. Er wird zum Rächer seiner toten Familie und fordert die britischen Besatzer quer durch die sozialen und politischen Hierarchien heraus.
Von Lance Daly Irland / Luxemburg 2018 Englisch
mit Hugo Weaving, James Frecheville, Stephen Rea, Freddie Fox, Barry Keoghan
Perspektive Deutsches Kino
Die defekte Katze
A Dysfunctional Cat

von Susan Gordanshekan Deutschland 2018 Deutsch, Persisch
mit Pegah Ferydoni, Hadi Khanjanpour, Henrike von Kuick, Constantin von Jascheroff, Arash Marandi Generation 14plus
Virus Tropical

von Santiago Caicedo Kolumbien 2017 Spanisch
mit María Cecilia Sánchez, Martina Toro, Alejandra Borrero, Diego León Hoyos, Mara Gutiérrez Berlinale Special Gala
Monster Hunt 2

von Raman Hui Volksrepublik China / Hongkong, China 2017 Mandarin
mit Tony Chiu Wai Leung, Baihe Bai, Boran Jing, Chris Lee, Yo Yang Forum
Jahilya

von Hicham Lasri Marokko / Frankreich 2018 Arabisch
mit Mostapha Houari, Salma Eddlimi, Hassan Ben Badida, Rami Fijjaj, Zoubir Abou Al Fadl

Samstag, 19.2. Tag 3

Cobain von Nanouk Leopold Niederlande / Belgien / Deutschland 2017 Niederländisch, Englisch 94 Min · Farbe Weltpremiere
„Hör mal, Junge, sie isses nicht wert. Die kommt doch eh wieder auf die schiefe Bahn. Irgendwann liegt sie tot im Straßengraben, nachdem sie sich noch so einen wie dich zugelegt hat.“ · „Das ist meine Mutter, von der du so redest.“
Auf der Suche nach seiner Mutter streift Cobain allein durch die Straßen. Unterwegs begegnen ihm alte Bekannte, Mitarbeiter des Jugendamtes und der Methadonvergabestelle. Er ist zerrissen zwischen der Aussicht auf ein anderes Leben in einer Pflegefamilie, ein Zuhause, vielleicht sogar Geborgenheit, und der Angst um seine Mutter, die alle außer ihm bereits aufgegeben haben. Debütant Bas Keizer verleiht Cobain ein Gesicht, in dem Sanftmut und Wut, Sorge und Sehnsucht ständig miteinander ringen. In stiller Radikalität, mit entsättigten Farben und kargen Gitarrenriffs erzählt Nanouk Leopold auf ergreifende Weise von einem modernen Helden, der früh erwachsen werden muss.

What Walaa Wants von Christy Garland Kanada / Dänemark 2018 Arabisch Dokumentarische Form 89 Min · Farbe Weltpremiere
„Im Sicherheitswesen zu arbeiten ist toll.“ · „Und ich bekomme eine zugelassene Waffe. Wie sonst soll man Autorität durchsetzen?“ · „Die Ausbildung wird ihre Haltung dazu ändern.“
Während ihre Mutter in einem israelischen Gefängnis inhaftiert war, wuchs Walaa in einem Flüchtlingslager auf. Sie hat keine Lust jung zu heiraten und Kinder zu bekommen, auch die Schule interessiert sie nicht besonders. Was sie möchte, ist Polizistin bei der Palästinensischen Autonomiebehörde zu werden, der quasistaatlichen Einrichtung, die die palästinensischen Gebiete verwaltet. Der Film begleitet die aufmüpfige junge Frau von ihrem 15. bis zum 20. Lebensjahr. Stets auf Augenhöhe mit der jungen Protagonistin zeichnet Garland ein intimes Portrait des rebellischen Mädchens, die teils unkontrolliert, aber hartnäckig ihrem Traum folgt.

Klasse Dokumentation. Über 6 Jahre begleitet die Filmemacherin ihre Protagonistin.
Q and A Mitschnitt – Chris Bellaj – Alle Rechte vorbehalten.

Blick aus dem 17. Stock auf den BerlinalePalast und Potsdamer Ppatz

Freitag, 18.2. Tag 2

Generation Kplus
Den utrolige historie om den kæmpestore pære
The Incredible Story of the Giant Pear | Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbirne
von Philip Einstein Lipski, Amalie Næsby Fick, Jørgen Lerdam Dänemark 2017 Dänisch
„Wer auch immer diese Nachricht findet…“ · „ich bin gestrandet…“ · „auf der geheimnisvollen Insel…“ · „Bitte rettet mich…“ · „Aber gebt Acht vor den schaurigen…“ · „Piraten…“ · „und dem pechschwarzen…“ · „Meer.“
Mika und Sebastian staunen nicht schlecht, als sie eines Tages eine Flaschenpost aus dem Meer ziehen. Darin finden sie einen Brief ihres spurlos verschwundenen Bürgermeisters H.B. und einen Samen, der über Nacht zu einer riesengroßen Birne auswächst. Nach kurzen Irrungen und Wirrungen wird diese zum Segelboot. Schon findet sich der ängstliche Sebastian mit der wasserscheuen Mika und dem verrückten Professor Glykose mitten auf dem Meer in Richtung der geheimnisvollen Insel wieder. Hier vermuten sie H.B.. Etwas beunruhigend ist nur, dass noch niemand von dieser Insel zurückgekehrt ist. Getreu der vor Einfallsreichtum und Witz nur so sprudelnden Kinderbuchvorlage des dänischen Karikaturisten und Autors Jakob Martin Strid entwickelt sich ein rasantes Animationsfilmabenteuer.
Netter Einstieg zur Eröffnung von Kplus.

SPK Komplex

Das 1970 in Heidelberg gegründete antipsychiatrische Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) führte individuelles Leiden auf die kapitalistischen Strukturen der Gesellschaft zurück. Es begann als selbstorganisiertes gruppentherapeutisches Experiment des Arztes Wolfgang Huber mit Psychiatriepatienten, betrieb Hegel-Lektüre und Einzelagitation, radikalisierte sich politisch und endete mit Strafprozessen und dem Abtauchen einiger Mitglieder in der RAF. Ein wenig bekanntes Kapitel westdeutscher Geschichte wird hier unprätentiös und höchst beeindruckend erschlossen. Anhand von aufwendig recherchierten Dokumenten wie Akten des Innenministeriums, der Universität, Pressefotos und TV-Beiträgen, bei Ausflügen nach Stammheim und Italien sowie in Gesprächen mit Ehemaligen von SPK bzw. RAF, Anwälten und Staatsschutz entsteht ein präzises Bild des gesellschaftlichen Klimas im Deutschen Vor-Herbst. Vor allem aber kommt dank der gekonnten Gesprächsführung eine echte Begegnung mit den Menschen vor der Kamera zustande: Wie sie sich und das SPK rückblickend sehen, wo sie Zeugnisse aus jener Zeit hervorkramen und ob ihr Widerstand ins Heute reicht – auch das geht in Kroskes Geschichtsschreibung ein.

Gerd Kroske Deutschland 2018 Deutsch, Italienisch Dokumentarische Form 111 Min · Farbe & Schwarz-Weiß

Damsel von David & Nathan Zellner USA 2017 Englisch 113 Min · Farbe
Samuel Alabaster, mehr Greenhorn als Pionier, macht sich auf in die Weiten der amerikanischen Wildnis. Er ist auf der Suche nach Penelope, der Liebe seines Lebens, die er heiraten will. Begleitet wird er von seiner Gitarre, dem Zwergpony Butterscotch als Hochzeitsgeschenk und dem trinkfreudigen Parson Henry, der als Zeremonienmeister angeheuert ist. Kaum hat sich das kuriose Gespann auf den Weg gemacht und die ersten Gefahren gemeistert, rückt Samuel mit der ganzen Wahrheit heraus: Penelope muss aus den Fängen eines Entführers befreit werden – notfalls mit Waffengewalt. In einer abgelegenen Blockhütte soll der Kidnapper Penelope gefangen halten. Die Befreiungspläne wurden jedoch ohne die potenzielle Braut geschmiedet: Die taffe Penelope denkt nämlich gar nicht daran, Mrs. Alabaster zu werden … Wie der Held und sein Pony mäandert auch der Film als waghalsige Western-Interpretation durch Satire, Slapstick und Parodie. Für den blutigen Ernst sorgt nicht zuletzt die beinharte Heldin, die bestens weiß, wie sie mit der Flinte in der Hand ihren Willen durchsetzt.

303 von Hans Weingartner Deutschland 2018 Deutsch, Portugiesisch 145 Min · Farbe Weltpremiere
„Weißt du, der Gedanke, dass alles vergänglich ist, der ist nicht nur traurig. Der ist auch tröstend. Ich glaube, das ist auch mit das Wichtigste, was man in einer Beziehung kapieren muss. Du gehörst zu mir, aber du gehörst mir nicht.“
Jan ist davon überzeugt, dass der Mensch von Natur aus egoistisch ist. Deswegen ist er auch nicht weiter überrascht, als ihn in Berlin seine Mitfahrgelegenheit versetzt. Jule hingegen glaubt, dass der Mensch im Kern empathisch und kooperativ ist, und bietet Jan einen Platz in ihrem Wohnmobil an. Beide sind unterwegs Richtung Atlantik. Jan will nach Spanien, Jule zu ihrem Freund nach Portugal. Eigentlich soll es gemeinsam nur bis Köln gehen, doch mit jedem Kilometer eröffnet sich etwas mehr von der Welt des Anderen. Macht der Kapitalismus den Menschen zum Neandertaler? Führt Monogamie ins Unglück und kann man sich aussuchen, in wen man sich verliebt? Ein Roadtrip durch Westeuropa, lebenshungrig und romantisch, zwischen Fernweh und dem Wunsch, irgendwo anzukommen.

Donnerstag, 15.2. Tag 1

Komme gerade aus dem neues Wes Anderson – Isle of Dogs, der am Abend das Festival eröffnen wird. Pressekonferenz dazu war auch nett, mit Wes Anderson (Director, Screenwriter, Producer) Roman Coppola (Screenwriter) Jason Schwartzman (Screenwriter) Kunichi Nomura (Screenwriter, Voice Actor) Voice Acting: Bryan Cranston (Chief) Koyu Rankin (Atari) Greta Gerwig (Tracy Walker) Liev Schreiber (Spots) Bill Murray (Boss) Bob Balaban (King) Jeff Goldblum (Duke)  Tilda Swinton war auch da und ist Teil des Teams und noch ein paar mehr passten nicht auf die Bühne. Und die Pressekonferenz wurde wegen Überfüllung geschlossen, kein Wunder, bei diesem Cast. Hier die gesamte Pressekonferenz als Mitschnitt:

Berlinale 2018 bei fraktalorg.de

Hi zum Fraktalorg.de Berlinaleblog 2018.
Alles was in der Radioberichterstattung keinen Platz findet, findet sich im Laufe des Festivals in diesem Blog. Keine Angst, die Radioberichte werden auch hier wieder zu hören sein 🙂
Bilder, Texte, Interviews und Videoclips bekommen hier zwischen 7. Februar und 7. März ihren Platz, und bereichern hoffentlich die tägliche Berichterstattung bei Radio Z in Nürnberg.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Durchstöbern und freue mich übers Teilen

Chris Bellaj

Kontakt:
Chris Bellaj c/o Radio Z
Kopernikusplatz 12 90459 Nürnberg
+49 911 450060
frames(at)radio-z.net chris(at)fraktalorg.de

Berlinale Rückblick: 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017