Freitag, 23.2. Tag 9

Generation Kplus Sekala Niskala The Seen and Unseen | Sichtbar und unsichtbar

von Kamila Andini Indonesien / Niederlande / Australien / Katar 2017 Indonesisch
mit Ni Kadek Thaly Titi Kasih, Ida Bagus Putu Radithya Mahijasena, Ayu Laksmi, I Ketut Rina, Happy Salma
Empfohlen ab: 11 Jahren„Ich fühle mich, als sei ich der Mond. So hell. Doch nach einer Weile schwindet die Helligkeit.“ · „Ich sehe dich nicht verschwinden. Du scheinst genauso hell wie der Vollmond.“ Tantra und Tantri sind unzertrennlich. Heimlich stehlen sie Eier aus der Opfergabe, von denen Tantri das Weiße bekommt und Tantra das Gelbe. Plötzlich fehlt das Gelbe im Ei, genauso wie Tantra. Während ihr Zwillingsbruder schwerkrank im Krankenhaus liegt, gleitet Tantri in magische Zwischenwelten ab. In Kostümen, Bemalungen und Tanz begegnet sie der nahenden Trennung von ihrem bald sterbenden Bruder. Als die Mutter der beiden Tantri einmal die Farbe aus dem Gesicht wäscht, ist es wie die zärtliche Austreibung einer Illusion, dass alles so bleiben kann, wie es war. Im balinesischen Weltverständnis von Sekala – dem Sichtbaren, und Niskala – dem Unsichtbaren erzählt Andini in langen Traumsequenzen vom Umgang mit Abschied und Trauer des zehnjährigen Mädchens.
Wettbewerb
Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot

von Gus Van Sant USA 2018 Englisch
mit Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Mark Webber
Fiktives Porträt des Cartoonisten John Callahan, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und im Zeichnen eine Form der Therapie entdeckt. Eine prominent besetzte, witzige und berührende Überlebensstudie.  John hat eine Vorliebe für schräge Witze – und ein Alkoholproblem. So kann er einfach nicht Nein sagen, als ihn eine Partybekanntschaft zur Sauftour quer durch L.A. überredet. Betrunken schläft er auf dem Beifahrersitz des Zechkumpans ein und erwacht am nächsten Morgen querschnittgelähmt im Krankenhaus. Mit 21 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen, braucht er all seinen Humor, um wieder Sinn in seinem Leben zu finden. Dabei hilft ihm Annu, die seine Lebenslust zurückkehren lässt, genauso wie der Hippie Donny, in dessen unkonventionellen Anonyme-Alkoholiker-Meetings Menschen mit den unterschiedlichsten Schicksalen aufeinandertreffen und lernen, ihr Dasein aus anderen Perspektiven zu betrachten. John erkennt Schönheit und Komik in den Abgründen menschlicher Erfahrungen und nutzt sein künstlerisches Talent, um sie in scharf beobachtete Cartoons zu verwandeln.
Gus Van Sants biografisches Drama basiert auf den Memoiren des Cartoonisten John Callahan. Das fiktive Porträt erzählt zärtlich, melancholisch und mit hoffnungsvoller, bejahender Energie von einem Leben mit Einschränkungen. Wie in vielen seiner Filme thematisiert Van Sant auch hier die Suche nach Identität im Umfeld sozialer Subkulturen und ungewöhnlicher Milieus.

Generation 14plus Para Aduma Red Cow

von Tsivia Barkai Yacov Israel 2018 Hebräisch
mit Avigayil Koevary, Gal Toren, Moran Rosenblatt, Dana Sorin, Uri Hochman „Wie denkst du über intime Beziehungen? Sag ruhig, zöger nicht.“ · „Ich denke, sie sind die höchste Verbindung zwischen zwei Seelen.“

Ihr Haar ist so rot wie das Fell des Kuhkalbs, von dem sich der strenggläubige Vater die prophezeite Erlösung erhofft. So einsam und gefangen wie das Kalb in seinem Gatter fühlt sich die 17-jährige Benny auch. Ihre Mutter hat sie bei der Geburt verloren, seither lebt sie allein bei ihrem fürsorglichen, patriarchalischen Vater, der für viele in der Jerusalemer Gemeinde Autoritätsperson und Mentor ist. Auch für Yael, die bei Benny wildes Gefühlschaos auslöst. Während sie dem religiös-utopischen Nationalismus ihres Vaters zunehmend skeptisch gegenübersteht, verspürt Benny eine aufwühlende Faszination für die selbstbewusste und verletzliche Frau. Mit emotionaler Wucht verkörpert Avigayil Koevary im Langfilmdebüt der israelischen Regisseurin das jugendliche (Auf-)Begehren.

Von Müttern und anderen Leben
Berlinale Shorts While I yet Live

von Maris Curran USA 2018 Englisch
mit Essie Pettway, Mary Lee Bendolph, Rita Mae Pettway, Lucy Mingo, China Pettway
Dokumentarische Form
Berlinale Shorts Blau

von David Jansen Deutschland 2017 Ohne Dialog
Berlinale Shorts And What Is the Summer Saying

von Payal Kapadia Indien 2018 Marathi
mit Namdeo Kondawale, Sitabai Kondawale, Barkhabai Dokumentarische Form

Berlinale Shorts Madness

von João Viana Frankreich / Portugal / Mosambik / Guinea-Bissau / Katar 2018
Makua mit Ernania Rainha, Hanic Corio
Berlinale Shorts Imfura

von Samuel Ishimwe Schweiz / Ruanda 2017 Kinyarwanda
mit Moses Mwizerwa, Kijyana Yves, Nyirababikira Hadidja
Perspektive Deutsches Kino
Impreza – Das Fest Impreza – The Celebration

von Alexandra Wesolowski Deutschland 2017 Polnisch
Dokumentarische Form
Sommer 2016, in Polen regiert seit etwa einem Jahr die rechtskonservative PIS. Die Matriarchin Danuta bereitet das Programm für ihre Goldene Hochzeit vor und nimmt dabei ihre ganze Familie in die Pflicht. Danutas Enkelkinder sind es gewohnt, die kreativen Eskapaden ihrer Großmutter mitzutragen, und fügen sich ihrem Schicksal. Für dieses Jahr hat Danuta eine Modenschau geplant, bei der die Mädchen die Lieblingskleider ihrer Großmutter aus den vergangenen Jahrzehnten präsentieren sollen. Die Grande Dame will dazu aus ihrem Leben plaudern, Anekdoten zum Besten geben, die sie in den modischen Kreationen erleben durfte. Einige Tage vor dem großen Ereignis reist Alexandra, die deutsche Nichte, in Warschau an und will bei den Vorbereitungen helfen. Aber kaum sitzt sie am Tisch, dominiert Politik jedes Gespräch nicht nur mit Danuta, auch mit allen anderen Mitgliedern des Clans. Alexandra merkt, dass sie mit ihren liberalen Ansichten alleine dasteht und dass die Frauen in ihrer Familie sich kein bisschen mit Zielen wie Emanzipation, Frauenrechten oder offenen Grenzen identifizieren. Sie möchte herausfinden, wie der ideologische Graben zwischen ihr und ihrer Familie so groß werden konnte.
Retrospektive Wasserfreuden im Tierpark The Joy of Water at the Zoo

Deutschland 1931 deutsche Zwischentitel Dokumentarische Form
Retrospektive Palmenzauber Palm Magic

von Wolfgang Kaskeline Deutschland 1933/34 Ohne Dialog
Retrospektive Zwei Farben Two Colours

von Wolfgang Kaskeline Deutschland 1933 Ohne Dialog

Retrospektive Alle Kreise erfasst Tolirag Tolirag Circles

von Oskar Fischinger 1933/34 Ohne Dialog
Retrospektive Pitsch und Patsch Pitter and Patter

von Rudolf Pfenninger Deutschland 1932 Ohne Dialog
Retrospektive Barcarole

von Hermann Diehl, Ferdinand Diehl Deutschland 1932 Ohne Dialog
Generation 14plus
Vorführung der Preisträgerfilme 14plus
Screening of the award winners 14plus

Panorama Hojoom Invasion

von Shahram Mokri Iran 2017 Farsi
mit Abed Abest, Elaheh Bakhshi, Babak Karimi, Behzad Dorani, Pedram Sharifi
Jemand wurde ermordet, die Polizei hat bereits einen Schuldigen ausgemacht. Als der Tathergang am Tatort, einem Stadion, nachgestellt wird, kommen weitere Geheimnisse zum Vorschein. Plötzlich finden sich alle Beteiligten in einer Zeitschleife wieder. Ewige Dunkelheit scheint über dem Stadion zu liegen, in dem Männer mit bizarren Tätowierungen eine Sportart ausüben, die nie gezeigt oder benannt wird. Eine Leiche wurde hier gefunden, die Polizei hat bereits einen Schuldigen ausgemacht. Nun soll der Tathergang rekonstruiert werden, damit man den Fall schon bald ad acta legen kann. Der wahre Mörder und seine Mannschaftskameraden wollen die Rekonstruktion jedoch nutzen, um ein weiteres Verbrechen zu begehen: Die Zwillingsschwester des Opfers, der man nachsagt, eine Vampirin zu sein, soll getötet werden. Doch bei der Nachstellung des Mordes vergessen die Spielenden ihre Rollen, Chaos bricht aus und die Figuren scheinen sich in einer Endlosschleife zu befinden, in der sich Ereignisse unter anderen Vorzeichen wiederholen.
Das beklemmende Gefühl, dass die Zeit sich auflöst, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins werden und die Geschichte angehalten wurde, dürfte dem Lebensgefühl vieler junger Iraner entsprechen. In seinem Kammerspiel verbindet Shahram Mokri Ort, Raum und Zeit in den labyrinthischen Gängen des Stadions unheilvoll zu einer düsteren Allegorie.