Mit Kurzfilmen im ZooPalast Kplus 2 startete mein Berlinaletag. Porzellan – Thema Abschied, Sukoun – Karate und Missbrauch, Uli – Erforschen der Lebenswelten, Papillon – schwimmen durch die Vergangenhei und A Summer‘s End Poem Hoffnungen und Realität. Kurz zusammengefasst. Die Schwimmeranimation mit Ölbildern ist mein Favorit.
Leider konnte ich nicht bis zum letzten Filmgespräch bleiben, weil im Berlinalepalast der Wettbewerbsbeitrag Spaceman anstand. Kleiner Tipp, falls euch in eurem Schokoaufstrich mal eine Spinne begegnet, dann e will sie vielleicht nur mit eich reden. Ein Astronaut, alleine in einem Schiff zur Erkundung eines Himmelsphänomens, begegnet seiner Einsamkeit und einem außerirdischen Wesen, das ihn begleitet. Und Triggerwarnung: Wer Angst vor Spinnen hat, sollte diesen Film nicht anschauen.
Klasse Optik im Film, in den Traumsequenzen und dem Raumschiff mit osteuropäischem Scharm. Klasse gefilmt eben mit schönen Spezialeffekten zwischen Weltraumspaziergang, schweben im Raumschiff, einem außerirdischen Wesen, einem Astronauten in einem böhmischen Fluss und ein Jakob, der von der stoischen Spielweise eines Adam Sandler absolut profitiert. Einsamkeit, Gefühle und Vergangeheitsbewältigung finden hier zueinander und werden zu einer fast poetischen Geschichte mit ein wenig Horrorelementen verwoben. Schönes Unterhaltungskino.
Danach war erstmal ein Interview mit der Jugendjury von 14 Plus angesagt. Hat wieder Spaß gemacht und läuft am Donnerstag bei Radio Z im Stoffwechsel.
The Strangers’ Case war dann mein Abschlussfilm für den Mittwoch. Actionfilm mit dem Ausgangspunkt Syrien. Wir starten mit der Perspektive einer Ärztin und ihrer Familie, Bomben, die fallen und einer Flucht, wechseln dann in die Perspektive eines Regimetreuen Soldaten, der Bürger für öffentliche Hinrichtungen einsammelt und erst anfängt zu denken, als auch ein kleiner Junge mit hingerichtet wird. Dann geht es über die Grenze und mithilfe eines Schleppers, dessen Perspektive und Motivation wir mitverfolgen, übers Meer nach Griechenland, bei Sturm im Schlauchboot. Auch ein Marinekapitän ist Teil der Geschichte, die schonungslos und brutal erzählt wird. Krieg, Moder, Hinrichtungen und das Schicksal und die Hoffnungen der Menschen als Ware. Durchaus gut gelungen, mal eine andere Art Actionfilm, der dokumentarisch anmutet und menschliche Liebe und Abgründe offenbart. Sehenswert.