Moin Moin zu Tag 9 der Berlinale.
Preisverleihung bei Generation 14 Plus und Calligari Filmpreis waren angesagt. Davor hab ich es auch noch geschafft, den Yes-Men Film anzukucken:
Panorama Dokumente – The Yes Men Are Revolting
Regie: Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno
USA, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Niederlande 2014
Hier das Q and A aus dem Kinosaal im International:
Preisverleihung Generation 14 Plus
Internationale Jury:
Die Mitglieder der neuen Generation 14plus Internationalen Jury – Sophie Hyde, Alix Madigan-Yorkin, Marten Rabarts – vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Langfilm, im Wert von
€ 7.500, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung:
The Diary of a Teenage Girl von Marielle Heller, USA 2014
Mit seiner pulsierenden Filmsprache, verbunden mit einem makellosen Produktionsdesign, porträtiert dieser bemerkenswerte Debütfilm eine authentische und einzigartige junge Frau, die ihre eigene künstlerische Stimme und Kraft entdeckt. Für die herausragenden Charaktere, die durch eine brillantes Ensemble und deren Regisseurin ins Leben gerufen wurden, sowie die kompromisslose Ablehnung von gängigen Moralvorstellungen im Lichte menschlicher Komplexität, geht der Große Preis für den besten Langfilm an The Diary of a Teenage Girl von Marielle Heller.
Lobende Erwähnung:
Nena von Saskia Diesing, Niederlande / Deutschland 2014
Angesiedelt in einem besonderen räumlichen und zeitlichen Setting kommentiert dieser Film kraftvoll das kontroverse Thema der Sterbehilfe und macht uns klar, wer am Ende die Verantwortung trägt, wenn Recht und Gesetze nicht mehr greifen. Wegen seiner schwarz-ironischen Farbe und der fesselnden Darbietung einer selbstbestimmten Hauptdarstellerin, die schwieriges persönliches Terrain betritt und dabei nicht nur eine schmerzvolle Entscheidung zu verstehen, sondern auch zu akzeptieren lernt, geht die Lobende Erwähnung an diesen Spielfilm.
Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Kurzfilm, im Wert von
€ 2.500, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung:
Coach von Ben Adler, Frankreich 2014
Für das klangliche Meisterwerk eines Portraits über die beiläufige Brutalität in männlichen Beziehungen. Für ein nuanciertes Drehbuch und fehlerfreie Performance, die kraftvoll in einen Augenblick der Erkenntnis seines jugendlichen Protagonisten mündet, ehrt die Internationale Jury einen Film, der sowohl überrascht als auch fesselt.
Lobende Erwähnung:
Tuolla Puolen von Iddo Soskolne und Janne Reinikainen, Finnland 2015
Mit Doppeldeutigkeit und frechem Humor begegnet er der Trauer. Die Internationale Jury ehrt den Film für seine visuellen Finessen und dessen Leichtigkeit. Wegen seiner Originalität und Kunstfertigkeit sowie der liebevollen Darstellung einer Versöhnung zweier Geschwister, geht die Lobende Erwähnung an den Kurzfilm Tuolla puolen (Reunion) von Iddo Soskolne und Janne Reinikainen.
Und jetzt zu den Preisen der Jugendjury (Pressetext Berlinele:)
Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus – Leila Albrecht, Jan Hendrik Blanke, Alina Neichel, Maya Viola Oppitz, Lotta Schwerk, David Siegmund-Schultze, Fabian Volkers – vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den Besten Film: Flocken
von Beata Gårdeler, Schweden 2015
Am tiefsten beeindruckt hat uns ein Film, der seine bedrückende Spannung durchgängig hält. Eine Beschuldigung setzt eine voranschreitende Ausgrenzung in Gang, deren Mechanismen der Film präzise und intensiv erfahrbar macht. Überzeugend stellt er dabei die Rolle der Social Networks dar, in denen die Anonymität zu einem ungehemmten Aufbau von Aggressionen führt. Die unerwartete Entwicklung der Geschichte, fesselnde Dialoge und das großartige Schauspielensemble schaffen ein grandioses Gesamtwerk.
Lobende Erwähnung: Prins
von Sam de Jong, Niederlande 2015
Hervorheben möchten wir einen Beitrag, der frech, dynamisch und voller Farben daherkommt. In ästhetisch komponierten Bildern führt er uns in die Welt eines Protagonisten, der hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und dem Willen, das Richtige zu tun. Der selbstironische Umgang mit Stereotypen, die kreative Kameraführung und die mitreißende Musik verleihen dem Film Kultcharakter.
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: A Confession
von Petros Silvestros, Großbritannien 2015
Durch klare, monumentale Bilder erzeugt der Siegerfilm ein Spannungsverhältnis zwischen autoritärer Macht und sich in Gewalt entladender Ohnmacht. Mit wenigen Motiven schafft es der Film, eine enorme Spannung und Brisanz aufzubauen. Jahrelanges Schweigen, Verdrängen und Unterdrücken gipfeln schließlich in einem Schreckensszenario, das uns gefesselt und schockiert zurückließ.
Lobende Erwähnung: Nelly
von Chris Raiber, Österreich 2014
Verlust, Übergang, Jenseits: Mit seiner fesselnden Symbolik zeichnet dieser Kurzfilm auf poetische und surreale Weise einen Zustand zwischen Leben und Tod. Obgleich uns die rätselhafte Komposition der Bilder sofort in ihren Bann zog, war es vor allem die raffinierte Wendung, die den Film so außergewöhnlich macht und uns noch lange beschäftigte.
Und hier die gläsernen Bären – Preisverleihung:
Kurzfilm:
Bester Spielfilm – Jugendjury:
Die aus fünf Mitgliedern bestehende Jury vergibt den Caligari-Filmpreis an einen Film des Forums. Der Preis wird vom „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ und der Zeitschrift „Film-dienst“ gestiftet. Er ist mit 4.000 Euro dotiert, wobei die eine Hälfte an den Regisseur des Films geht, die andere den Verleih fördert.
Calligari Filmpreis
Preisträger 2015
Balikbayan #1 Memories of Overdevelopment Redux III
von Kidlat Tahimik
Auch den Teddy Award gab es am Freitag schon.
Keiner meiner Favoriten dabei, aber tatsächlich hab ich ja auch nur einen kleinen Teil der Filme gesehen, die da nominiert waren. Lasse mich also gerne von folgenden Werken überraschen (Pressetext Berlinale:)
Der Teddy Award, der bedeutendste queere Filmpreis der Welt, ist eine gesellschaftlich engagierte politische Auszeichnung, die Filmen und Personen zugute kommt, die queere Themen auf einer breiten gesellschaftlichen Ebene kommunizieren und somit einen Beitrag für mehr Toleranz, Akzeptanz, Solidarität und Gleichstellung in der Gesellschaft leisten.
Der Preis wird im Rahmen der Berlinale in den Kategorien Bester Spielfilm, Bester Dokumentar-/Essayfilm und Bester Kurzfilm sowie als Special Jury Award vergeben. Filme aus allen Sektionen der Internationalen Filmfestspiele Berlin konkurrieren jedes Jahr um die Teddy Awards.
Bester Spielfilm 2015
Nasty Baby
von Sebastián Silva
Bester Dokumentar-/Essayfilm 2015
El hombre nuevo (The new man)
von Aldo Garay
Bester Kurzfilm 2015
San Cristóbal
von Omar Zúñiga Hidalgo
Special Jury Award 2015
Stories of our lives
von Jim Chuchu
Special TEDDY AWARD 2015
Udo Kier
Alle Filmbilder: © Berlinale
Texte, Audio, Foto, Video – Chris Bellaj (wenn nicht anders gekennzeichnet)