Donnerstag, 18.2.

Moin Moin,
der Gropiusbau sieht schon etwas verwaist aus, weil Stände bereits leer sind und zahlreiche Filme verkauft wurden. Während die Filmpreise alle noch anstehen, ist der Markt schon fast fertig. Doch die ersten Preise gab es bereits und Freitag und Samstag werden dann noch die großen Preise der Internationalen Jurys, der Publikumsjurys, der Kinder- und der Jugenjury bekanntgegeben. Ich bin gespannt und kucke unterdessen fleißig weiter.
Der Abschluß am Mittwoch war Michaels Moores neuer Film „Where to invade next“, der richtig Spaß gemacht hat. Moore hatte vor dem Film noch eine Grußbotschaft an das Berliner Publikum, weil er mit Lungenentzündung nicht fliegen durfte. Kurz gesagt hat er sich in Europa die seiner Meinung nach interessantesten Ideen und Gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten rausgesucht, die er sich für die USA vorstellen könne. Zumindest stellt er viele Ideen der aktuellen Realität gegenüber. Klingt vielleicht nicht gleich spannend, aber spätestens, wenn die Nürnberger ihn bei Faber Castell sehen, werden sie begeistert sein. Es geht um Arbeitsstandards, bezahlten Urlaub, Krankenversicherung, Lohnfortzahlung, Kantinenessen, kostenfreie Bildung, Straffreiheit für Drogenkonsum, ein auf Rehabilitation ausgerichtetes Justizvollzugssystem und vieles mehr, zwischen Banken und Frauenrechten. Vergangenheitsaufarbeitung in Deutschland und anderes mehr gehört ebenso dazu. Einmal sagt er im Film, er habe sich die schönen Dinge rausgesucht und nicht das Unkraut und das ist ganz ok, grade, weil er eben einen amerikanischen Film gemacht hat, wie er in seinem besonderen Vorwort betont. Getreu dem Motto: Probleme gibt es überall, wirklich Gutes aber auch.
Außerdem hab ich noch einen Teil des Teams vom Nürnberger Menschenrechtsfilmfestival

Menschenrechtsfilmfestival @Berlinale
Menschenrechtsfilmfestival @Berlinale

in einem Forumfilm getroffen.
Forum
Dubina dva Depth Two (c) Berlinale
von Ognjen Glavonić Serbien, Frankreich 2016 Serbisch, Albanisch
Dokumentarische Form
1999 ließ die serbische Armee die Leichen ermordeter Kosovaren nach Serbien transportieren und dort verscharren. Bilder des heutigen Weges verbinden sich mit Zeugenaussagen im Off zu einem eindringlichen Essay über ein Kriegsverbrechen.
Für mich stehen für Donnerstag einige Filme auf dem Programm, auch wenn es weniger sind, aber ebenso zwei Interviews und mein diesmal hoffentlich gelingender versuch, den Talent-Campus zu besuchen.
Na dann bis später-Chris