Moin Moin,
wichtigstes Ereignis ist die Preisverleihung Generation Kplus, danach gibt es noch goldene und silberne Bären im Wettbewerb 🙂
Erstmal der Rückblick auf die gestrigen Preise. Den Jugendjury Spielfilmpreis findet ihr weiter unten im Freitagsblog.
Bin zwischendurch mal zurückgekommen und deswegen hier die Preise:
Berlinale 2016: Gläserne Bären und Preise des Deutschen Kinderhilfswerkes bei Generation Kplus
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus
Fabian Behrendt, Mathilda Fastabend, Felix Fuentes-Hare,
Julian Leisle. Lilia Channary Noack, Mette Maren Schmahl,
Fritzi Schneider-Reuter, Moritz Süßenbach, Sophie Tischmann,
Tamino Köhne und Irma Weiche
Gläserner Bär für den Besten Film: Ottaal (The Trap)
Von Jayaraj Rajasekharan Nair, Indien 2015
Dieser Film hat uns besonders berührt durch die wunderschöne Natur, die chillige Musik und die ausgezeichneten Schauspieler. Die supertolle Kameraführung mit künstlerischen Einschüben hat uns begeistert. Wir finden es gut und wichtig, dass ein trauriges Thema behandelt wird. Es fehlt trotzdem nicht an Humor und Lebensfreude.
Lobende Erwähnung: Jamais contente (Miss Impossible)
Von Emilie Deleuze, Frankreich 2016
Mit viel Humor erzählt dieser Film eine außergewöhnliche Geschichte, mit der wir uns gut identifizieren konnten. Der Film lebt von einem großartigen Schauspieltalent. Die Musik ist so mitreißend, dass wir am liebsten aufgesprungen wären, um zu tanzen.
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm:
El inicio de Fabrizio (Fabrizio’s Initiation)
Von Mariano Biasin, Argentinien 2015
Diesen sehr humorvollen Kurzfilm finden wir interessant und lustig. Die guten Schauspieler haben uns zum Lachen gebracht. Die Botschaft des Filmes hat uns bestärkt, nicht alles überstürzen zu müssen.
Lobende Erwähnung: Ninnoc
Von Niki Padidar, Niederlande 2015
Dieser Kurzfilm unterscheidet sich von den anderen, weil er ein eher trauriges Thema humorvoll aus der Sicht eines Kindes beschreibt. Mit schönen Beispielen wird geschildert, dass jeder Mensch anders ist, aber trotzdem einen Platz in der Gemeinschaft findet.
Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation Kplus
Anne Kodura, Nagesh Kukunoor und Kathy Loizou
vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Film, im Wert von € 7.500, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk:
Rara
Von Pepa San Martín, Chile / Argentinien 2016
Von der ersten Szene an haben wir einen authentischen, sorgfältig konstruierten Einblick in das Leben einer Jugendlichen erhalten, die mit den alltäglichen Problemen des Erwachsenwerdens kämpft. Jede Szene dieses kraftvollen Films lebt von den wohldurchdachten Bewegungen und der Geschichte. Die Charaktere und Beziehungen geben eine moderne Realität wieder, die sowohl die Zeit, in der wir leben, widerspiegelt, als auch unser Konzept von der perfekten Familie hinterfragt. Das Schauspiel, das Drehbuch und vor allem die Regie dieser wunderbaren Erzählung über Loyalität, Verzweiflung, Hoffnung und vollkommener Liebe in all ihren Facetten haben uns sehr ergriffen.
Lobende Erwähnung: Genç Pehlivanlar (Young Wrestlers)
Von Mete Gümürhan, Niederlande / Türkei 2016
Der Film wirft uns direkt in die Welt der Jungen. Die Kamera nimmt uns mit auf eine Reise, während der wir sie mit ihren Freuden und Qualen ringen sehen. Ohne predigerhaft oder herablassend zu sein, zeigt uns der Regisseur die schönen und zugleich realistischen Seiten eines Ringerinternats, blutige Nasen, Schmerz, Tränen und die Freude über den perfekten Kampf runden dieses Bild ab. In dem Moment, in dem wir beginnen uns mit den Charakteren zu identifizieren und ihre Höhen und Tiefen mitzuerleben, beginnen wir sie anzufeuern.
Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Kurzfilm, im Wert von € 2.500, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk: Semele
Von Myrsini Aristidou, USA / Zypern 2015
Der zaghaft schlichte Stil der Regisseurin ist im perfekten Einklang mit der Geschichte und erlaubt den emotionalen Untertönen, sich langsam ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen. Ruhige Blicke und vorsichtiges Lächeln schaffen die gemeinsame Bindung zwischen Vater und Tochter. Hier geht es ganz einfach um ein Mädchen, das ihren Vater sehen möchte.
Lobende Erwähnung: Aurelia y Pedro (Aurelia and Pedro)
Von Omar Robles, José Permar, Mexiko 2016
Zwei Dinge stechen in diesem Film hervor: Die besondere Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Sohn und die Schönheit der abgelegenen Landschaft, in der sie leben. Wir verfolgen ihr tagtägliches Dasein, das Ziegenhüten und die Essensvorbereitungen in der Hütte am Berghang. Doch die wirkliche Leistung des Regisseurs ist es, uns die Verbundenheit zwischen Mutter und Sohn zu zeigen und uns mit der Liebe, die sie verbindet, zu berühren.
Alle Bären und mehr als pdf: 66_Berlinale_Preise
Preise vom Freitag, 19.2.:
Berlinale 2016: Gläserne Bären und Preise der Bundeszentrale für Politische Bildung bei Generation 14plus
Die Mitglieder der Generation 14plus Jugendjury
Vincent Edusei, Emilia Forck, Mira Leskien,
Carlotta Saumweber, Tim Schiffer und Esther Siebelitz
Gläserner Bär für den Besten Film: Es esmu šeit (Mellow Mud)
von Renārs Vimba, Lettland 2016
Uns hat ein Film besonders begeistert, der trotz weniger Dialoge sowie dezenter Mimik kraftvolle und ausdrucksstarke Bilder geschaffen hat. Dank einer überzeugenden Darstellung der Protagonistin konnten wir uns auf eine Reise begeben, bei der die Suche nach persönlicher Selbstbestimmung, Stärke und Verantwortung bewegend dargestellt wurde. Inspirierend steht dieser Filmbeitrag für eine entscheidende Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Lobende Erwähnung: Las plantas (Plants)
von Roberto Doveris, Chile 2015
Waches Wahrnehmen und Innehalten. Sehr direkt und gleichzeitig zart portraitiert der Film eine junge Frau in ihrer Verletzlichkeit, ihrem Herantasten an den eigenen sexuellen Ausdruck und ihre Einsamkeit. Die vielschichtige Inszenierung, in der surreale und authentische Alltagsmomente eine faszinierende Verbindung eingehen, hat uns nicht nur künstlerisch beeindruckt, sondern vor allem auf einer persönlichen Ebene getroffen und nachdenklich gestimmt.
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: Balcony
von Toby Fell-Holden, Großbritannien 2015
In einer scheinbar klassischen Erzählung über eine Freundschaft zweier Mädchen unterschiedlicher Kulturen, schafft es der Film durch eine raffinierte Dramaturgie zu verblüffen. Die Geschichte hält unserer immer noch von Klischees geprägten Gesellschaft einen Spiegel vor, der die Zuschauer am Ende mit ihren eigenen Vorurteilen konfrontiert. Provokant und bilderstark verdeutlicht dieser Beitrag zugleich die aktuellen Herausforderungen.
Lobende Erwähnung: Kroppen är en ensam plats (The Body Is a Lonely Place)
von Ida Lindgren, Schweden 2016
Durch die Kombination ästhetischer und zugleich abstoßender Bilder mit einer intimen, multiperspektivischen Textcollage, entsteht ein experimentelles Gesamtwerk, das die mit einer Essstörung verbundenen Gefühle in einer faszinierenden Form zum Ausdruck bringt. Die Auseinandersetzung mit einem so wichtigen Thema hat uns mit ihrer Poesie sehr beeindruckt.
Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation 14plus
Sam de Jong, Petros Silvestros und Liz Watts
Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Film, im Wert von € 7.500, gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Las plantas (Plants) von Roberto Doveris, Chile 2015
Wir waren sehr stark zu einem Film hingezogen, der tief in unser Unterbewusstsein eingedrungen ist. Der Regisseur hat auf eindringliche und extrem filmische Art und Weise geschafft, das sexuelle Erwachen einer jungen Frau wider die Zwänge ihres familiären Umfeldes zu vermitteln. Die Handlung ist zugleich bemerkenswert mutig wie auch wundervoll verletzlich. Der gesamte Film zeugt von einem Filmemacher, der keine Angst hat, die Grenzen des filmischen Erzählens und dessen Sprache zu erweitern. Dieser Film ist ein unvergessliches sui generis.
Lobende Erwähnung: Zhaleika
von Eliza Petkova, Deutschland 2016
Die intelligente Darstellung kultureller Veränderungen sowie des Zusammenpralls von alten und neuen Werten in einer kleinen europäischen Stadt hat uns sehr bewegt. Mit einem großartigen Auge für Details, verbunden mit der bewegenden Geschichte einer jungen Frau, die ihren Platz in der Welt sucht und diese Freiheit erlangt, entfaltet sich sowohl in Darbietung, als auch in der Regie auf brillante Art und Weise der Naturalismus dieses Films.
Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Kurzfilm, im Wert von € 2.500 gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung: O noapte in Tokoriki (A Night in Tokoriki)
von Roxana Stroe, Rumänien 2016
Mit charakterstarker Sprache und herausragender Erzählkunst vermittelt der Film auf spielerische Weise eine aufrichtige und zugleich dringende Botschaft. Eine humorvolle Mise en Scène, ohne Dialog und der ironische Einsatz von Musik erzähleneine brillant fesselnde Geschichte über eine nicht tolerierte Liebe im ländlichen Europa und ihren Auswirkungen.
Lobende Erwähnung: Kroppen är en ensam plats (The Body Is a Lonely Place)
von Ida Lindgren, Schweden 2016
Wir fühlten uns ergriffen von einem einzigartigen Filmwerk, das einen komplexen Zustand in einer komplett innovativen Form beschreibt. Mit einer Palette wunderschöner Farben, einer großartigen Erzählung in Form eines Voice-Overs und mit einer mutigen sowie innovativen Sichtweise schafft es dieser Kurzfilm, auf ergreifende und emotional erschütternde Weise zu beschreiben, wie eine junge Frau mit einer Essstörung kämpft.
Nach der Preisverleihung gab es den besten Kurzfilm und den besten Langfilm der Jugendjury zu sehen.
Damit hab ich tatsächlich Alle Filme der 14plus-Generation gesehen – Super.
Da bin ich mal auf die Preise der Kinderjury heute im HKW gespannt.
Noch kurz die anderen großen Preise:
Broadcast der Preisverleihung / Live Broadcast of the Award Ceremony
Die Preisverleihung der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin findet am Samstag, den 20. Februar 2016 um 19.00 im Berlinale Palast statt / The Award Ceremony of the 66th Berlin International Film Festival will take place on Saturday, February 20, 2016 at 7.00 pm at the Berlinale Palast.
Folgende Preise werden vergeben / The following prizes will be awarded:
Preise der Internationalen Kurzfilm-Jury / Prizes of the International Short Film Jury
Audi Short Film Award, dotiert mit € 20.000, unterstützt von Audi/ Audi Short Film Award, endowed with € 20.000, enabled by Audi
Silberner Bär Preis der Jury (Kurzfilm) / Silver Bear Jury Prize (Short Film)
Goldener Bär für den Besten Kurzfilm / Golden Bear for Best Short Film
Preis Bester Erstlingsfilm, dotiert mit € 50.000, gestiftet von der GWFF/ Best First Feature Award, endowed with € 50,000, funded by GWFF
Preis für den Besten Erstlingsfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum; Generation und Perspektive Deutsches Kino / Best First Feature Award for the Best Debut Film from the sections Competition, Panorama, Forum, Generation and Perspektive Deutsches Kino
Preise der Internationalen Jury / Prizes of the International Jury
Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design / Silver Bear for an Outstanding Artistic Contribution in the categories camera, editing, music score, costumes or set design
Silberner Bär für das Beste Drehbuch / Silver Bear for Best Script
Silberner Bär für den Besten Darsteller / Silver Bear for Best Actor
Silberner Bär für die Beste Darstellerin / Silver Bear for Best Actress
Silberner Bär für die Beste Regie / Silver Bear for Best Director
Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet/ Silver Bear Alfred Bauer Prize for a feature film that opens new perspectives
Silberner Bär Großer Preis der Jury / Silver Bear Grand Jury Prize
Goldener Bär für den Besten Film / Golden Bear for Best Film
Über folgende Kanäle kann die Preisverleihung der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin verfolgt werden:
1) Für Deutschland, Österreich und die Schweiz überträgt 3sat um 19.00 Uhr live aus dem Berlinale Palast
2) Über den Live-Stream auf www.berlinale.de wird die Veranstaltung übertragen
Bis Sonntag dann – Chris