Samstag, 13.2.

Moin Moin,
gestern hat es prima mit dem Hin- und Herfahren geklappt. Es kam sogar noch einer dazu, nämlich die finnische Produktion
Forum
Deadweigh(c) Berlinalevon Axel Koenzen
Deutschland, Finnland 2016 Englisch, Tagalog, Niederländisch
mit Tommi Korpela, Ema Vetean, Archie Alemania, Manuelito Acido, Frank Lammers
Nach einem tödlichen Arbeitsunfall muss der finnische Kapitän eines Containerschiffes mit ausschließlich philippinischer Besatzung die Verantwortung übernehmen. Während er ruhigen Kurs zu halten sucht, brechen sich seine Schuldgefühle immer heftiger Bahn.
Mein Plan für den Samstag (teilweise schon vorab gesehen):
Perspektive Deutsches Kino
Meteorstraße (c) Berlinale) von Aline Fischer Deutschland 2016 Deutsch, Arabisch, Englisch
mit Hussein Eliraqui, Oktay Inanç Özdemir, Bodo Goldbeck, Sebastian Günther, Denis Golmé Mohammed, 18-jährig, ist vor Jahren mit den Eltern vor dem Krieg aus dem Libanon nach Deutschland geflohen. Jetzt lebt er allein mit dem Bruder in der elterlichen Wohnung und sucht nach Orientierung in einer Welt von Männern.
Generation 14plus
Born to Dance
(c) Berlinale von Tammy Davis Neuseeland 2015 Englisch
mit Tia-Taharoa Maipi, Stan Walker, Kherington Payne
Tu will nicht zum Militär, er will tanzen. Als die erfolgreichste Crew des Landes dem jungen Hip-Hop-Tänzer eine Chance gibt, möchte er es allen beweisen. Von Parris Goebel choreographiert, steigert sich der Rhythmus bis zum dramatischen Finale.
Generation Kplus
Little Men Junge Männer (c) Berlinale) von Ira Sachs USA 2016 Englisch, Spanisch
mit Theo Taplitz, Michael Barbieri, Greg Kinnear, Jennifer Ehle, Paulina GarcíaNach seinem Umzug nach Brooklyn ist der 13-jährige Jake froh in dem gleichaltrigen Tony sofort einen Freund zu finden. Als ein unangenehmer Mietstreit ihre Eltern zu Gegnern macht, verbünden sich die beiden Jungen zu einem eigenwilligen Protest.
Generation 14plus
Las plantas (c) Berlinale von Roberto Doveris Chile 2015 Spanisch
mit Violeta Castillo, Mauricio Vaca, Juan Cano, Simón Mercado, Ernesto Meléndez
In einer Zeit, in der sie sich ganz allein um ihren vollständig gelähmten Bruder kümmern muss, macht die 17-jährige Florencia ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Eine Coming-of-Age-Geschichte zwischen eintönigem Alltag und blühender Fantasie.
Generation Kplus
Rauf(c) Berlinale von Soner Caner, Barış Kaya Türkei 2016 Türkisch, Kurdisch
mit Alen Hüseyin Gürsoy, Yavuz Gürbüz, Şeyda Sözüer, Veli Ubic, Muhammed Ubic
Der elfjährige Rauf ist mit seinen starken Gefühlen für Zana alleine, denn sie ist schon eine erwachsene Frau und nimmt ihn kaum wahr. In einem armen, von Krieg überschatteten Land geht der Junge auf die Suche nach der Farbe, die für seine Liebe steht.
Was Inhaltsangabemäßig aus dem digitalen Berlinalekatalog stammt, trifft teilweise zu, finde ich. Es steckt aber noch viel mehr in dem Film, der bisher mein Gewinnerfilm in Generation Kplus wäre. Die jungen laiendarsteller sind super und die geschichte, getragen von Herausforderungen, Konflikten und Wunschvorstellungen nicht nur nachvollziehbar, sondern glaubwürdig und prima dargestellt. Ein Junge, der sich verliebt, der Krieg, der nicht so genannt wird, die coolen Freunde, die ihn immer wieder in Schierigkeiten bringen und zugleich gute Tipps geben oder die sehr erwachsene Entscheidung lieber arbeiten zu gehen und eine Ausbildung zum Schreiner zu machen, als weiter die Schikanen in der Schule über sich ergehen zu lassen sind stark. Das ganze auch noch filmtechnisch gekonnt und mit einer hervorragenden Kameraarbeit ungesetzt und am richtigen Ort in Szene gesetzt, funktioniert nicht nur sondern nimmt mit auf eine Reise zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt, zwischen Lieben und Krieg. Einfach echt sehenswert, mein Tipp für Generation Kplus!!!
Generation 14plus
Triapichniy Soyuz Rag Union (c) Berlinale von Mikhail Mestetskiy Russische Föderation 2015 Russischmit Vassily Butkevich, Ivan Yankovskiy, Pavel Chinarev, Alexander Pal, Anastasiya Pronina
Drei junge Kerle springen über Grabsteine und erproben mit ihrer Rag Union die Machtübername. Der stille Vania will dazugehören, auch wenn unklar ist, worum es hier eigentlich geht: revolutionäre Bewegung, subversive Aktionskunst oder purer Größenwahn? Mal ehen, was noch dazu kommt:)
Und hier kommts:
Der Ira Sachs Film „Little Man“  war trotz meiner Anwesenheit 20 Minuten vor Filmstart und offensichtlich noch freier Plätze im Saal nicht mehr zu sehen für mich-echt traurig. Auch für Sonntag bekam ich am Ticketcounter nur die Ansage, dass nach 5 Minuten alle Tickets für die Vorstellung um 14 Uhr weg gewesen sind. Ich probiers trotzdem nochmal, auch wenn einige Kollegen nicht so begeistert waren vom Konflikt zwischen Jugend und Erwachsenenwelt.
Dafür bin ich in einer Lola auf der Berlinale Vorstellung gewesen. Erstmal kurz zum Kino-das war auch im Zoopalast und früher das Kino für 14 Plus, zumindeLOLA at Berlinale
Agnes(c) Berlinale von Johannes Schmid Deutschland 2015 Deutsch
mit Odine Johne, Stephan Kampwirth, Sonja Baum
Der Sachbuchautor Walter verliebt sich in die Studentin Agnes. Als sie ihn auffordert eine Geschichte über ihre Liebe zu schreiben, verwischen Realität und Fiktion immer mehr und bedrohen sowohl ihre Liebe als auch Agnes’ Existenz. Der Film Läuft im Juni im Kino an.
Die ersten 60 Minuten waren ganz gut, aber dann wird die Buchwelt der Geschichte und die Realität des Schreibers etwas naja… beliebig. Ich würde sagen, sie gerät zur Geschichte eines Mannes, der sich nicht entcheiden kann, mit welcher Frau er jetzt mehr Sex haben möchte. Manipulation der Gedanken einer psachisch labilen Frau, die alles tut, was er in seiner Geschichte schreibt – und das weiß er auch. Böse gesagt will er sie wohl loswerden und schreibt das einfach in die Geschichte. Was im ersten Teil romantisch wirkt, wird mehr zum Machtspiel zwischen sexueller Herrschaft und romantischem Luftschloß. Sie kann sich einfach nicht gegen ihn wehren und er nutzt das aus, um zu bekommen, was er will.
Die Hilfe, die sie braucht bekommt sie aber nicht, sondern Abhängigkeit und Fremdbestimmung, auch wenn es zwischendurch anders scheint. Filmisch auf jeden Fall sehr gut umgesetzt, aber die, ich würde es mal Machtverteilungsgeschichte nennen, taugt mir nicht. Klingt vielleicht seltsam, aber es passt zu den aktuellen patriarchalen Strukturen dieser Gesellschaft in der sich das Denken der Männer auf das Handeln der Frauen überträgt, damit sie ihrer Rolle gerecht werden. Ja, das ist es wohl, sich selbst zum Opfer machen und zu glauben, das auch zu wollen, was hier passiert. Und dazu noch eine weitere Frauenfigur, die den Mann in seiner Rolle bestätigt, weil er so begehrenswert ist. Fand das am Anfang des Filmes als Motiv und Unentschlossenheit gewertet durchaus interessant, aber dann gehts eben so weiter und wir verstärkt. Na ja. Trotzdem gute Szenarien und Kameraarbeit.
Zum Abschluß war ich dann noch in
Berlinale Special
National Bird(c) Berlinale von Sonia Kennebeck USA 2016 Englisch, Dari Dokumentarische Form
Ein Film über drei Whistleblower, die das Schweigen um den Einsatz von Kampfdrohnen der U.S. Air Force in Afghanistan und anderen Kriegsgebieten brechen. Eine Entscheidung gegen den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt, die ihr Leben verändern wird.
Mitschnitt Q and A: