Sonntag, 12.2. Tag 4

Moin Moin,
lange Nacht gestern, mit vielen Filmen und Kinogesprächen:
Ein kleiner Rückblick hier zur internationalen Premiere des Filmes, der die Reihe Berlinale Classics eröffnet hat, im Kino International.
Night of the Living Dead Die Nacht der lebenden Toten

Hier das spannende Kinogespräch mit der Restaurationscrew aus dem Moma in New York, direkt vor der Premiere.
Und das Publikum nahm die Tonpanne am Anfang des Filmes auch ganz erheitert auf, wie schon erwähnt…


Meine geplanten Filme am Sonntag:
Generation 14plus Ben Niao The Foolish Bird
Der Film kommt ohne Soundtrack aus. Ein weiterer Film, in dem die Kinder bei Verwandten zurückgelassen werden, damit die Eltern, hier die Mutter, in der Großstadt Geld verdienen kann. Die Hauptfigur will Alles richtig machen, von ihrer Schule an die Polizeiakademie wechseln, gleichzeitig mit ihrer Freundin Party machen und auch den Jungs gefallen. Alles zusammen klappt aber nicht, sie stiehlt in der Schule beschlagnahmte Handys und gemeinsam verkaufen sie diese an Kleinkriminelle. Das so verdiente Geld wird sofort in modische Jeans und in neue Frisuren gesteckt. Der Versuch, beide als Models anzuwerben entpuppt sich dann als böse Falle, durch KO Tropfen werden sie bewusstlos und nach dem Aufstehen fühlt sie sich zwar unwohl, aber schlimmer ist, dass die Freundin weg ist und nicht ans Handy geht. Die Geschichte entwickelt sich weiter, Vergewaltigung, Mobbing und die verzweifelte Suche nach Liebe und der Freundin führen zu neuen Problemen und auch der Handydiebstahl fliegt auf. Eine aktuelle Geschichte, basierend auf wahren Ereignissen. Das Problem der sexuellen Gewalt, von Vergewaltigung und Missbrauch ist sehr weit verbreitet, erzählt die Regisseurin im Kinogespräch. Die Geschichte basiert zum Teil auf ihren Erfahrungen und aktuellen Zuständen. Die Mobiltelefone sind omnipräsent, ständig wird gechattet, Bilder und Sprachnachrichten werden verschickt und ständig aufs Display geguckt, was es Neues gibt. Eine absolute Abhängigkeit von dieser Art der Kommunikation. Ein trostloses Leben, deprimierend und bedrückend wird hier gezeigt und der dokumentarische Charakter, lässt die Bilder umso intensiver wirken. Immer wieder sind es die Männer oder auch Jungs, die genau wissen, welche „Knöpfe“ sie drücken müssen, damit die Mädchen machen, was sie wollen. Patriarchale Strukturen, die undurchbrechbar erscheinen und doch verucht die Protagonistin ihren Weg zu finden, auch wenn es hoffnungslos scheint und ihre Unfähigkeit der Kommunikation, nicht nur ihre, dem im Wege steht. Sehenswert.
Forum Menashe
Lustig und ein wenig tragisch. Komplett in Jiddisch gedreht, als erster Film auf der Berlinale. Die Vater, Sohn und Familiengeschichte und die Rolle der religiösen Regeln im Alltag, sowie die Konsequenzen fürs Zusammenleben. Ein realistischer Einblick, mit viel Drama, in die jüdisch orthodoxe Community in Brooklyn. Zwischendurch lustig und zugleich traurig.
Panorama Special Headbang Lullaby
Eine laute Komödie mit aktueller arabische Pop- und Rockmusik und ich meine wirklich laut. Schräg ist diese Komödie und verpackt aktuelle Ereignisse und historische Geschehnisse, die Spaltung der Gesellschaft und die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit in einen Klamauk über einen anstehenden Besuch des Königs, der sich schnell als geplante Durchfahrt und eben als nicht mehr entpuppt. Aber davon lässt sich niemand stören, auch Drohungen sind da wirkungslos, wenn es darum geht sich selbst besser darzustellen. Die Hauptfigur arbeitet für die Sicherheitspolizei und soll, unterstützt von einem Soldaten, eine Brücke im Nirgendwo über die Autobahn bewachen. Getrennt sind hier zwei Dörfer, die Pepsi und die Coca Seite, die einen geben sich weltoffen, die anderen eher traditionell und vor dem Geheimdienst und der Polizei haben alle Angst. Marokkos einmaliger Fußballerfolg zieht sich als roter Faden durch den Film, ebenso die Folgen des Brotaufstandes, die so nebenbei  gezeigt werden und das Leben aller negativ beeinflussen. Starwars und Tennisspiel, eine Schmugglertochter, die den Polizisten heiratet, der geheimnisvolle Reiter, der einfach auf der Brücke stirbt und dann anständig beerdigt werden soll, die Panik vor Uhren, der schlaue Junge, als Hoffnung auf eine bessere Zukunft und der Konkurrenzkampf der Dörfer bilden ein quirliges Kuddelmuddel, das doch sehr skuril wirkt und zugleich stimmig. Genauso, wie die seltsame Autobahnbrücke mit ihren Girlanden, dem blauen Geländer und den Schlappen, die zwischendrin aufgehängt sind. Ein wenig wahnsinnig erscheinen Alle…

Vorab gesehen:
Generation 14plus
Ceux qui font les révolutions à moitié n’ont fait que se creuser un tombeau Those Who Make Revolution Halfway Only Dig Their Own Graves
Generation Kplus As duas Irenes Two Irenes | Zweimal Irene

Generation 14plus Não devore meu coração! Don’t Swallow My Heart, Alligator Girl!

Generation Kplus Richard the Stork Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper