Hallo zusammen.
Es ist Donnerstag und die Berlinale startet.
The International wird das Festival am Abend im Berlinalepalast eröffnen.
Der neueste Film von Tom Tykwer.
Die Pressevorstellung war um 12 im Cinemaxx 7 angesetzt.
Bereits ’ne halbe Stunde vorher gabs kein reinkommen mehr…also warten,
denn für eine halbe Stunde später war die Zusatzvorstellung im Kino 3 angesetzt.
Da war auch noch gut Platz.
Gleich vorweg-auch in diesem Film gibt es wieder einiges an Aufnahmen aus dem Helicopter-darauf steht er halt und ich finds in dem Fall auch sehenswert.
Der Film selber ist ein mittelmäßiger Thriller, der einen unglaubwürdig wirkenden wahrheitsbesessenen Interpol-Agenten auf der Jagd nach den Hintermännern einer Bank zeigt, die in den internationalen Waffenhandel, Krieg und Umstürze verstrickt sind.
Unglaubwürdig deshalb, weil sich der Typ als Einzelkämpfer gibt und sozusagen, wenn auch unfreiwillig, über Leichen geht.
Alles wirkt ein wenig sektiererisch, aber kurz noch zur Story.
Ein Agent wird ermordet, der Kollege kann ihm nicht helfen, die zuständige Abteilung steht unter Druck, weil die Ermittlungen, die grade gegen eine Wirtschaftsbank laufen, nicht von oben abgesegnet sind.
Direkte Gespräche mit dem Bankchef finden nicht statt, stattdessen klärt der Anwalt, dass die Behörden falsch liegen und wird dabei von der lokalen Polizei unterstützt.
Leute die aussagen wollen erleiden tödliche Unfälle, die Behördenleiter wollen Ergebnisse und der tolle Ermittler gibt sich als Einzelgänger, obwohl er mit seiner Chefin und anderen zusammenarbeitet.
Waffendeals, Finanzierungsprobleme, Politische Umstürze, das sind die Geschäfte der Bank…Wer die Schulden kontrolliert, kontrolliert alles ist der angesagte Spruch.
Und die Geschäfte laufen prima, bis mal der eine oder andere Fehllauf dabei ist, aber sowas wird verkraftet, oder wie ein italienischer Industrieller, der in die Politik will, wird aus dem Weg geschafft und unser Interpolstar ist immer mitten dabei.
Dann wird eine heiße Spur verfolgt, auf der Jagd nach dem Mörder des Kollegen, was wiederum zur Zerstörung des Guggenheimmuseums in New York führt, bevor es nach Istanbul weitergeht, da gibts noch’n Deal und dann ist Showdown.
Naja, der Agent nervt irgendwann, von seiner Aufgabe als Interpolmitarbeiter hält er wohl nix, eigentlich der Cowboy, der lieber alles selber regelt, aber softer-den 2000er Jahren angepasst und deswegen gibts ne Frau an die Seite, die auch noch Chefin ist, aber als es schlimmer wird, muß sie eben raus und ihn alleine weitermachen lassen.
Ein Film, der vielleicht sogar ein wenig das Publikum zum Nachdenken bewegen könnte-was macht mein Geld, wenn es auf der Bank ist und wenn eine Regierung nen Rettungsschirm über eine Bank spannt, wieviele Kriege werden dann damit finanziert und welche Umstürze und co.
Glaube aber nicht, dass der Film wirklich zum Nachdenken anregt, könnte aber sein.
Ist halt ein Thriller mit mal spannenden mal langweiligen Momenten und zwischendurch unglaubwürdiger Story, ein wenig plump.
Könnte schlimmer sein, aber für einen Eröffnungsfilm zu schwach finde ich.
Danach gabs die Pressekonferenz und Tykwer sagt, er habe sich mehr auf die Story konzentriert…ist wohl nicht so gelungen…tja.
On Air gabs dazu kurz nen Livebericht vom Festival und dann das Interview mit der Forum Expanded-Leiterin.
Alles als Wiederholung morgen Früh unter www.radio-z.net im Livestream oder Kabel zwischen 4 und 5.
Ich begeb mich jetzt dann in meine erste Forumsvorstellung und sage Tschüß und bis später.
Abendlicher Protest gegen iranische zensierte Filme auf dem Festival.
Und schon ist der Berlinaletag für mich wieder vorbei.
Während in den Kinos längst alles für den nächsten Tag vorbereitet wird und zahlreiche Vorführer mit dem Filmetesten und der neuen Digitaltechnik beschäftigt sind, feiern andere Leute die ersten Filmpartys.
Mein letzter Film heute wird in der Sektion Forum gezeigt.
Aber erstmal heißt es vor dem Kino warten.
Wer bei diesem Titel an einen Actionfilm denkt assoziiert hier fälschlich eine offensichtliche Veränderung des Äußeren und genau das passiert nicht.
Die Explosion ist eine innnere, stille und wird von der Umgebung nicht rezipiert.
Ivy hat Urlaub und fährt zu ihrer Ma nach New York.
Auch ihr Freund Al, aus Kindertagen ist zu Besuch.
Ein ruhiger, stiller Film und das in einer hektischen Großstadt wie New York.
Ivy geht auf Partys, gibt Kindern Tanzunterricht in der Schule ihrer Mutter.
Egal wo sie ist, ihr Freund ist nicht dabei, sie muß sich mit einer Telefonbeziehung begnügen, denn Greg ist bei seinen Eltern und damit weit weg.
Wo auch immer Ivy unterwegs ist und egal, was sie tut, es umgibt sie eine Art Traurigkeit oder Melancholie.
Aber nach Außen sagt sie immer allen, es ist alles gut und in Ordnung.
Selbst als ihr Freund Greg am Telefon die Beziehung für beendet erklärt, bekommt niemand was davon mit.
Sie verbringt in den Ferien einfach noch mehr Zeit alleine und die einzige Kontaktperson ist Al, der sich scheinbar langsam in sie verliebt und der zugleich Angst hat, daß er die bisher freundschaftliche Beziehung mit dieser Offenbarung zerstört.
Sie verbringen romantische Momente über den Dächern der Stdat, mit Tauben im Sonnenuntergang, sitzen im Café oder sind eben doch mal gemeinsam auf Partys, aber eben nur gute Freunde.
Einen unheimlichen und zugleich spannenden Moment gibt es, als Ivy auf einer Party, als sie nach außen stark wirkt einen Anfall und Krämpfe bekommt und Al hilflos ist und nichts dagegen tun kann.
The Exploding Girl hat nur am Ende, bei der Autofahrt zurück zur Uni, eine sichtbare, wenn auch kaum wahrnehmbare Explosion.
Regisseur Bradley Rust Gray hat damit seinen dritten Film in Folge im Forum der Berlinale laufen.
Sein Kameramann Eric Linn folgt Ivy immer wieder aus einiger Distanz, eigentlich eine Art Voeurkamerastil, in der U-Bahn ein paar Sitze weiter weg, auf der Straße von der anderen Seite oder auch von oben herab setzt er sie in Szene.
Zwischendurch konzentriert er sich auch mal auf Details und egal wieviel sich außenherum tut, er gibt dem Publikum Raum, um alles zu erfassen.
Der Film ist undramatisch und ruhig, fast ein wenig langweilig und doch ist es die Hauptdarstellerin Zoe Kazan, die einen durch die Natürlichkeit ihrer Darstellung überrascht und vielleicht auch fasziniert.
Und dann ist da dieser American Way of Talking, der die Leute um Dinge rumreden läßt, es aber vermeidet zwischendrin auch mal zum Punkt zu kommen, was diese Oberflächlichkeit der Leute zueinenander vielleicht erklärt und auch dieses Ausschließen der Anderen aus der eigenen Gefühlswelt.
Selbst Greg bekommt am Telefon nur eine halbherzige Abfuhr, als er sich nach beendeter Beziehung wieder meldet und einfach nur nervt.
Independent ist eigentlich alles an dem Streifen und als Film ist er nur Leuten zu empfehlen, die nicht dazu neigen im Kino einzuschlafen weil Action und Romantik alles andere als aufregend sind.
Wie gesagt-schöne Bilder zwischendurch und immer wieder ungewöhnliche Kameraeinstellungen sowie die Hauptdarstellerin machen den Charme des Filmes aus.
Kaum aus dem Kino raus, sah man schon die Fans mit ihren Autogrammblöcken vor Kino 7 stehen, da lief grade Human Zoo, aber dafür wars dann leider schon zu spät.
Vor dem Kino stand noch Wieland Speck, der Panoramaleiter.
Aber erstmal gings runter auf die Straße…
Die Überraschung war groß, die beiden Stars aus dem Film The Yesmen Fix The World in den Katastrophenüberlebensanzügen, live zu treffen.
Aber deren Filmpremiere ist ja erst morgen.
Wenn alles klappt, gibts ein Interview mit den Weltrettern am Montag zu hören.
Morgen erwartet euch dann On AIr das Interview mit Generation Leiterin Maryanne Redpath und anderes mehr.
Bis denne-chris