Bei Regen ging es mit dem Rad Richtung Zoopalast zu Quell’estate con Irène. Nach der Krebstherapie und anschließender Kur, beschließen Clara und Irène einfach mal über den Sommer 1997 nach Sizilien abzuhauen und nicht gleich die nächsten Testserien und Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Irène weiß, dass es vielleicht ihr letzter Sommer sein wird, wenn die nächste Therapie keine Besserung bringt. Die beiden mieten ein renovierungsbedürftiges Haus am Strand und verbringen gemeinsame Tage am Meer, natürlich immer mit genug Sonnencreme. Sie bleiben unter sich, bis sie auf eine Clique anderer Jugendlicher stoßen, die zum Teil ebenso ihren Sommerurlaub gemeinsam verbringen. Es dauert allerdings, bis das Eis bricht, bei Clara und sie sich erobern lässt, während Irène zwischendurch immer wieder feststellt, das eben nicht alles so gut läuft, wie sie gerne hätte, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und zurückziehen zwischendurch, in einem Traumsommerurlaub der Beiden, der offen endet. Klasse gespielt, in sommerlichen Farben Siziliens und Jugendliche unter sich am Meer, die eigentlich nur den Sommer und neue Freundschaften genießen könnten, wäre das nicht noch die Krankheit im Hintergrund, die sich immer wieder nach vorne drängelt. Prima Film.
In Gloria! geht es nach Venedig ins Jahr 1800. Während anderswo das Zeitalter der Aufklärung anbricht und Demokratie eingefordert wird, kündigt sich der neue Papst für einen Besuch im Waisenhaus an. Es geht um Rhythmus und Musik, gespielt von Mädchen und jungen Frauen, die unter dem Dach der Kirche musizieren dürfen. Der Maestro wird beauftragt für den Papstbesuch zu komponieren, scheitert aber an seinem Mangel an Kreativität und von seinen Schülerinnen will er natürlich auch keine Partituren mit einbauen, die sind es schließlich nicht Wert, vor einem Papst gespielt zu werden. Und als neues Instrument in der Institution ankommt, ein Klavier, wird es erstmal in den Keller verfrachtet und stellt die musikalische Welt auf den Kopf, ohne das Wissen der Obrigkeit. Statt starrer Kompositionen fließt plötzlich Gefühl in die Musik ein und neben emotionalen Dramen, Enthüllungen, musizierenden Kids und erster Liebe steuert offensichtlich alles auf ein Fiasko zu. Kostüm technisch ganz ok, bin mit nur nicht sicher, dass die Waisen da 1800 gutes Schuhwerk trugen. Die Musik ist abwechslungsreich, zwischen Kirchenmusik, Klassik und Pop gibt es auch musikalische Geschichten. Basierend auf den real existierenden Musik-Waisenhäusern für überwiegend junge Mädchen und dem Start der Revolution angesiedelt, ist Gloria! dann doch einfaches Feelgoodkino.
dann kam erstmal die Sonne raus und das so richtig, als wären wir mitten im Frühling
It’s Okay! führt uns an eine südkoreanische Schule und startet dramatisch, mit einem Auslandauftritt der Seoul International Arts Company und dem Tod der Mutter einer Schülerin zu Hause. Kurze Botschaft, gemeinsam geht es besser, als alleine.
Zum Abschluss ging es in die Queeren Shorts. Drei waren ganz gut. Und bei einem ist das Thema Queer eigentlich eine Randerscheinung.