Mein Mittwoch war wieder ein interview- und filmreicher Tag.
Los ging es für mich mit dem Kurzfilmblock 3 im Zoopalast bei Generation KPlus.
Meine Filme dort:
Indigo – Heilen zu können könnte zum Fluch werden.
Sinna mann – Der zornige Mann-es ist nicht deine Schuld. Sag es weiter, behalte Gewalt und ähnlich Geheimnisse in der Familie nicht für dich.
Avós – Der einzige 8mm Film im Festival und aus Brasilien – Warst du in Auschwiz, Großmutter? (Regisseurinterview)
Sol skin – Warum lügst du? Hast du überhaupt einen Vater? Der Film Joy (14Plus) hat eine ähnliche Thematik, hier ist die Kurzausgabe.
Franswa Sharl – Eine lustige Geschichte über eine Schönheitskönigin, die am Ende alle begeistert 😉
Die Kids im Zoopalast waren zwischendurch unglaublich unruhig und die Kinomanagerin hat dann auch dazu aufgerufen, dass sie sich wie Premierenkinogänger verhalten sollen.
Schade war, dass so viele gelacht haben, als die Hauptdarstellerin in Sol Skin zusammenbrach – war ein guter Film und die Thematik eben leider nicht lustig.
Dafür sind dann alle beim letzten Film wirklich gut abgegangen.
Danach hab ich noch die Leiterin des Menschenrechtsfilmfestivals Andrea Kuhn getroffen, wir haben zufällig auch den gleichen Film in unserem Programm gehabt-der leider mit starker Verzögerung anlief:
Cuchillo de palo und davor den Kurzfilm Covered.
Mir hat der Kurzfilm definitiv besser gefallen, weil er durch seine konfrontative und kreative Nutzung Audio- und Visueller Mittel das Publikum überfordert, um sein Thema, die gewaltsame Verhinderung des Schwul- Lesbischen Filmfestes in Sarajewo darzustellen.
Dissonnant werden Lieder übereinander gelagert, Stimmer wiederholt und Videoclips über Videoclips gelegt, so dass sich quasi eine Kakophonie an Soundtracks ergibt, die gerne als Disturbing bezeichnet werden können.
Gleichzeitig erzählt die angenehme Stimme im Hintergrund wieder über die Ereignisse und Attacken auf die FestivalbesucherInnen und liest uns eingeblendete Zitate und Texte vor und versorgt uns mit Informationen von vor Ort.
Auch der Krieg in Sarajewo kommt in dokumentarischen Clips nicht zu kurz und die Canadische Botschaft kriegt ebenfalls die passende Würdigung.
Der Film aus Paraguay zeigt uns Hauptsächlich in Form von Talking Heads in Interviews die Geschichte der Verfolgung von Schwulen in Paraguay während der Diktatur.
Aufhänger ist die Suche nach der Geschichte des vom Vater ungeliebten Onkels, dessen Tod die Nichte zu ihrer Faktensuche brachte.
Religion und gesellschaftliche Zwänge schiebt dieser immer wieder in den Vordergrund, als Entschuldigung für alles.
In den Interviews wird einiges erklärt und zu Tage gefördert, was andere gerne unterdrücken-die Geschichte des kleinen Landes braucht das Publikum dazu nicht zu kennen,
sie begegnet uns.
Zwischendurch fand ich die Suche etwas zu abschweiend und unbestimmt, aber sicher ergeht es einem auf der Suche nach Wahrheiten selbst nicht anders.
Am Abend dann hab ich es geschafft, den letzten Spielfilm in Generation 14Plus in Babylon zu sehen:
Retratos en un mar de mentiras
Vergangenheitsbewältigung und wieder eine faszinierende Landschaft, neben dem politischen Statement.
Und mit diesem Film hab ich es dann auch erstmals in meiner 16jährigen Berlinalegeschichte geschafft, alle Filme in zumindest einem Teil einer Berlinalesektion zu sehen!
Und ich kann nur sagen-es hat sich wieder gelohnt, denn in Generation werden mit die besten Berlinalefilme ausgesucht, wie ich meine.
Heute wirds bunt gemischt.
Während ich gerade noch das Interview zu Neukölln Unlimited (Es gibt auch eine eigene Webseite!)schneide,
gehts in KPlus und Forum und wenns klappt dann auch noch in einen Panoramafilm.
Freitag gibts übrigens den Gläsernen Bären bei KPlus.
und den Caligarifilmpreis.
Na dann bis Freitag.